Das Vertrauen der US-Bürger in die Medien des Landes ist einer Umfrage des renommierten Gallup-Instituts zufolge auf ein Rekordtief gesunken. Einen der Gründe für den tiefen Wert ortet das Institut in der laufenden Wahlkampagne für das US-Präsidentenamt.
Wie Gallup am Mittwoch (Ortszeit) erklärte, gaben nur 32 Prozent der Befragten an, sie hätten ein grosses oder ausreichendes Vertrauen in die Nachrichtenberichterstattung. Befragt wurden sie danach, ob sie diese als «umfassend, exakt und ausgewogen» einschätzten.
Dies ist der niedrigste Zustimmungswert seit dem Beginn der Umfragen, es waren auch acht Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr. Das Gallup-Institut hatte diese Frage erstmals im Jahr 1972 gestellt, seit 1997 gibt es jährliche Umfragen dazu. Das höchste Vertrauen genossen die US-Medien im Jahr 1976 mit 72 Prozent Zustimmung – damals war unter anderem der Watergate-Skandal aufgedeckt worden.
Laut Gallup könnte die laufende «Wahlkampagne der Grund dafür sein», dass der Wert so stark gesunken sei. Viele ranghohe Republikaner und konservative Experten seien der Meinung, dass die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton eine überwiegend positive Erwähnung in den Medien finde, während bei ihrem republikanischen Herausforderer Donald Trump das Gegenteil der Fall sei. Das könne das ohnehin geringe Vertrauen Konservativer noch schwächen.
Zudem könne die scharfe Kritik von Trump selbst an der US-Medienlandschaft die öffentliche Meinung negativ beeinflussen, erklärte das Umfrageinstitut. Gallup zufolge haben nur 14 Prozent der republikanischen Befragten Vertrauen in die Medien, vor einem Jahr waren es 32 Prozent. Bei den Demokraten fiel der Wert von 55 auf 51 Prozent. (whr/sda/afp)