Roger Federer zeigt bei seinem ersten Auftritt am Abend in Melbourne eine beeindruckende Vorstellung. Einen Tag nach dem 48. Geburtstag seines neuen Teilzeit-Coaches Stefan Edberg liefert der 32-jährige Baselbieter eine Demonstration seines noch immer vorhandenen Könnens ab. Ob beim Aufschlag, von der Grundlinie oder am Netz, Federer zeigt kaum eine Schwäche und streut gelegentlich auch Stoppbälle, Lobs oder herrliche Passierbälle ein.
Der 17-fache Grand-Slam-Sieger diktiert von Beginn an das Tempo und schafft gleich im ersten Aufschlagspiel von Tsonga ein Break, dank hervorragender Arbeit in der Defensive und trotz guter Aufschläge des Franzosen. Es war das erste von insgesamt drei Breaks des Schweizers, Federer selbst musste nur einen einzigen Breakball abwehren, nachdem er kurz zuvor drei Breakbälle zum 5:2 im dritten Satz vergab. Tsonga gelingen beim Aufschlag Federers nur gerade 17 Punkte. Nach 1:52 Stunden beendet der Schweizer mit einem Volley die einseitige Partie.
Dank dem zehnten Erfolg im 14. Duell mit Tsonga qualifiziert sich Federer in seinem 59. Grand-Slam-Turnier zum 41. Mal für die Runde der letzten acht. Damit fügt die langjährige Nummer 1 seinem beeindruckenden Palmares eine weitere Rekordmarke hinzu. Er zieht mit dem Amerikaner Jimmy Connors gleich, der ebenfalls an 41 Major-Turnieren in den Viertelfinals stand. Federer trennt noch ein Sieg vom Einzug in seinen elften Halbfinal in Folge in Melbourne.
Am Mittwoch trifft er auf den Schotten Andy Murray (ATP 4), der sich gegen den Lucky Loser Stéphane Robert aus Frankreich 6:1, 6:2, 6:7 (6:8), 6:2 durchsetzt. Gegen den Wimbledonsieger weist Federer eine 9:11-Bilanz auf. Das letzte Duell gewann Murray vor einem Jahr im Halbfinal am Australian Open in fünf Sätzen.