Im Bergsturzgebiet im Bergell sind die Räumungsarbeiten am Samstag nach einer Wetterberuhigung wieder intensiviert worden. Der Wasserstand der Maira, die durch Geröllmassen gefüllt ist, hat sich zurückgezogen. Erneute Murgänge können aber nicht ausgeschlossen werden.
«Wenn eine Mure kommt, muss das Gefahrenfeld innert vier Minuten geräumt sein», sagte Christina Gartmann, Sprecher des Führungsstabes der Gemeinde Bregaglia, am Samstagmittag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Um freie Fluchtwege zu haben, stünden deshalb im Moment nur rund 50 Einsatzkräfte im Einsatz. Es bestehe weiterhin die Gefahr von Bergstürzen. Spezialisten der Armee, welche im Bergsturzgebiet postiert sind, würden die Arbeiter im Notfall alarmieren.
Die Gerölllawine in der Nacht auf Freitag füllte das Flussbett der Maira mit Kies. Der Wasserstand sei immer noch zu hoch, sagte Gartmann. Die Böschung werde mit Steinen befestigt, damit die Strasse nicht unterspült werde. An der alten Kantonsstrasse bei Spino seien Sanierungsarbeiten im Gang.
Das Bergell ist seit Mitternacht wieder vom Engadin her erreichbar. Noch Tage blockiert sein wird die Zufahrt nach Italien. Die evakuierten Bewohner der Gemeinden Bondo und Spino können bis auf weiteres auch nicht in ihre Häuser zurück. Im Tal sei der Zusammenhalt sehr gross, sagte Gartmann: «Die grosse Solidarität und die geleistete Soforthilfe sind ein weiterer Lichtblick für die Betroffenen.» (sda)