Jemen: Waffenruhe im Jemen grösstenteils geachtet

Jemen: Waffenruhe im Jemen grösstenteils geachtet

11.04.2016, 05:24

Im Bürgerkriegsland Jemen ist es in den ersten Stunden der Waffenruhe trotz vereinzelten Gefechten und Luftangriffen überwiegend ruhig geblieben. Kämpfe wurden vor allem aus der zentraljemenitischen Grossstadt Tais gemeldet.

Nach Angaben von Anwohnern hätten die aufständischen Huthi-Rebellen in Tais Wohngebiete beschossen. In den Provinzen Tais und Lahdsch habe es zudem Luftangriffe der saudisch-geführten Militärkoalition gegeben. In der von den Huthis kontrollierten Hauptstadt Sanaa blieb es Berichten zufolge erst einmal ruhig.

Nach Monaten verheerender Kämpfe gilt die UNO-vermittelte Waffenruhe seit 23 Uhr (MESZ) im gesamten Land. Kurz zuvor hatten sowohl die Huthis als auch das saudische Militärbündnis mitgeteilt, diese achten zu wollen. Die Einhaltung wäre auch ein wichtiges Signal für die geplanten Friedensverhandlungen am 18. April in Kuwait.

Der UNO-Vermittler Ismail Ould Cheikh Ahmed begrüsste den Beginn der Waffenruhe. Er forderte nach Angaben der Vereinten Nationen alle Konfliktparteien dazu auf, das Abkommen einzuhalten. Es sei ein erster Schritt für den Jemen zum Frieden. Es dürfe nicht noch mehr Tote geben, mahnte er. Alle Seiten müssten bereit sein, schwierige Kompromisse einzugehen.

Kämpfe um Sanaa vor Waffenruhe

Schiitische Huthi-Rebellen kontrollieren grosse Teile vor allem im Norden und Westen und kämpfen gegen Truppen und Verbündete von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Seit März 2015 bombardiert eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition Stellungen der Rebellen im Land.

Noch vor Inkrafttreten der Feuerpause bombardierte das Bündnis die von den Huthis gehaltene Hauptstadt Sanaa. Nach UNO-Angaben sind im Jemen vergangenes Jahr etwa 9000 Menschen ums Leben gekommen - mehr als 3000 davon Zivilisten.

Internationale Hilfsorganisationen warnten am Sonntag vor einem Scheitern der Waffenruhe. Sollte die Feuerpause wieder nicht stabil bleiben, hätte dies katastrophale Auswirkungen, teilten 16 Organisationen - darunter Oxfam, Save the Children und der Norwegische Flüchtlingsrat - in einer gemeinsamen Erklärung mit. (sda/dpa/afp)

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