Unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise wählt Kroatien am Sonntag ein neues Parlament. Erwartet wird ein enges Rennen zwischen den regierenden Sozialdemokraten (SDP) und der rechtskonservativen Oppositionspartei HDZ von Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic.
Vor einem halben Jahr sahen die Sozialdemokraten des scheidenden Regierungschefs Zoran Milanovic noch als sichere Verlierer aus. Doch mit ihrem humanen Ansatz in der Flüchtlingspolitik konnten sie viel Boden gutmachen.
Der Wahlkampf war zudem geprägt von der schlechten Wirtschaftslage. Die frühere jugoslawische Teilrepublik, die 2013 der EU beitrat, steckt praktisch seit 2008 in der Rezession, die Arbeitslosenquote erreichte rund 20 Prozent.
Zur Wahl der Volksvertretung (Sabor) aufgerufen waren am Sonntag 3.8 Millionen Menschen, 151 Abgeordnete waren zu bestimmen. Die Wahllokale schliessen um 19.00 Uhr MEZ. Erste Resultate werden gegen 22.00 Uhr erwartet. (sda/afp/dpa)