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Little Richard ist tot. Er war der Erfinder des Rock'n'Roll

FILE - In this May 30, 2009 file photo, Little Richard performs at The Domino Effect, a tribute concert to New Orleans rock and roll musician Fats Domino, at the New Orleans Arena in New Orleans. Litt ...
Little Richard war einer der bekanntesten Rock-’n’-Roll-Sänger.Bild: AP/FR158704 AP

Trauer um Rock'n'Roll-Erfinder Little Richard

Little Richard ist tot. Der US-Musiker und Rock-’n’-Roll-Pionier starb mit 87 Jahren, wie das Musikmagazin «Rolling Stone» am Samstag unter Berufung auf den Sohn des Musikers berichtete.
09.05.2020, 20:5409.05.2020, 20:58
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Der Rock'n'Roll-Pionier Little Richard ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Der amerikanische Musiker («Tutti Frutti») starb am Samstag, wie das Magazin «Rolling Stone» und die US-Nachrichtenagentur AP berichteten. AP berief sich auf Pastor Bill Minson, einen engen Freund des Gestorbenen. Der «Rolling Stone» zitierte dessen Sohn, Danny Penniman.

Die Todesursache von Little Richard, der eigentlich Richard Wayne Penniman hiess, liessen die Angehörigen zunächst offen. Über die Gesundheit von Little Richard war nach einer Hüftoperation bereits jahrelang spekuliert worden. Angeschlagen lebte er zurückgezogen im US-Bundesstaat Tennessee.

Tutti Frutti und Rock'n'Roll

Little Richard wurde 1955 mit seinem längst legendären Song «Tutti Frutti» vom unbekannten Musiker zum Superstar und legte den Grundstein zum Rock'n'Roll. Das Lied habe «eine neue Ära der Musik» eingeleitet, heisst es sogar in der US-Nationalbibliothek.

Nach «Tutti Frutti» veröffentlichte er in den Jahren darauf Songs wie «Good Golly, Miss Molly» und «Lucille», die von Stars wie Elvis Presley gecovert und weiterentwickelt wurden. Der offen bisexuelle «Gott des Rock'n'Roll» tourte durch die Vereinigten Staaten und feierte wilde Partys mit Männern, Frauen und Alkohol.

Little Richard – Long Tall Sally

Zahlreiche gesellschaftliche Grössen drückten ihre Trauer über Little Richards Tod aus. Die frühere First Lady der USA, Lady Michelle Obama, würdigte das Lebenswerk des Gestorbenen. «Mit seinem Überschwang, seiner Kreativität und seiner Weigerung, etwas anderes als er selbst zu sein, legte Little Richard den Grundstein für Generationen von Künstlern. Wir sind so glücklich, ihn gehabt zu haben», schrieb Obama am Samstag auf Twitter. Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger sprach von Little Richard als «grösster Inspiration» seiner Jahre als Teenager. «Als wir mit ihm auf Tour waren beobachtete ich seine Bewegungen (auf der Bühne) jede Nacht und lernte von ihm, das Publikum zu unterhalten und einzubinden.»

Grosse Trauer bei Kollegen

Auch Sänger Elton John bezeichnete den Musiker als seinen grössten Einfluss: «Ihn live in meinen Jahren als Teenager zu sehen, war das aufregendste Ereignis in meinem Leben bis zu diesem Punkt. Gänsehaut, Elektrizität und Freude kamen aus jeder Pore.»

«Gänsehaut, Elektrizität und Freude kamen aus jeder Pore.»
Elton John

Die Schauspielerin und Musikerin Bette Midler, die mit Little Richard Mitte der 80er Jahre bei der Komödie «Zoff in Beverly Hills» zusammenarbeitete, bezeichnete ihn als «Genie», der den Weg für viele Künstler geebnet habe. Stars wie Elvis Presley, die Beatles, Tina Turner, Prince, Rod Stewart, David Bowie, Bob Dylan und Freddie Mercury bis hin zu Bruno Mars gaben Little Richard als ihr musikalisches Idol an.

Little Richard – Tutti Frutti

Little Richards Konzerte, bei denen der androgyne junge Mann mit dünnem Schnurrbart, hochtoupierten Haaren, Schminke und wilden Kostümen auftrat, brachten mitten in der Zeit der sogenannten Rassentrennung Weisse und Schwarze zusammen - zum Entsetzen von Rassisten. Geboren wurde Penniman 1932 als Sohn einer armen afro-amerikanischen Familie im südlichen US-Bundesstaat Georgia. Sein Vater war Schmuggler und wurde ermordet, als Little Richard - das dritte Kind unter zwölf Geschwistern - 19 Jahre alt war.

Nach seinen grössten Erfolgen entschloss er sich 1957 überraschend dazu, die Musik vorläufig hinzuschmeissen und Priester zu werden. Seitdem lebte Little Richard zwischen Kirche und Musik. (sda/dpa)

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