Die 10- bis 19-Jährigen sind die Altersgruppe, die sich im November bis jetzt am häufigsten mit Corona angesteckt hat. Gleich danach folgt die jüngste Gruppe, die zwischen 0- und 9-Jährigen. In Anbetracht dessen und der steigenden Fallzahlen wird die Forderung laut, dass die Kantone ins Infektionsgeschehen an den Schulen eingreifen sollen.
«Die Kantone sollen die Verantwortung übernehmen, die sie immer wieder eingefordert haben», sagt etwa Christian Hugi, Präsident des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbandes. Er erwarte, dass die Kantone rechtzeitig reagieren. Welche Schutzmassnahmen zu ergreifen wären, will Hugi den medizinischen Fachpersonen überlassen. «Auf Masken sollte man aus pädagogischer Sicht besser verzichten, sie behindern die nonverbale Kommunikation. Aber diese Massnahme ist immer noch besser, als wenn man Schulen schliessen und auf Fernunterricht umstellen müsste.»
Dagmar Rösler vom Schweizer Verband der Lehrerinnen und Lehrer sieht das ähnlich. Es sei nicht an ihr, Massnahmen von der Politik einzufordern. Die Kantone müssten Fachpersonen konsultieren und entsprechend reagieren. «Das Ziel muss ein, schnell aus der Geschichte herauszukommen und das kann man nur, wenn man Massnahmen ergreift», so Rösler.
Dass die Kantone jetzt reagieren müssten, findet auch Lukas Engelberger, Präsident der Gesundheitsdirektoren. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» sagte er: «Die Wiedereinführung der Maskenpflicht ist rasch möglich – etwa an 3-G-Anlässen oder in den Schulen.»
Einige Kantone sind den Forderungen bereits nachgekommen. Seit Montag gilt im Kanton Nidwalden eine Maskenpflicht ab der Sekundarstufe 1 sowie für alle Lehrpersonen. Auch Graubünden und Basel-Stadt haben das Regime verschärft: Im Bergkanton gilt die Maskenpflicht seit Dienstag ab der 3. Klasse, in Basel ab der 5. Klasse seit Mittwoch. In Basel-Stadt hat man zudem die 2G-Regel eingeführt: Geimpfte und Genesene müssen die Maske nicht tragen.
Im Kanton Zürich werde aktuell über Verschärfungen diskutiert, heisst es von der Bildungsdirektion auf Anfrage. Sie dürften diese Woche beschlossen werden. Auch die Kantone Zug und St.Gallen wollen sich beraten und anhand der Infektionslage Massnahmen ergreifen.
Der Kanton Luzern hat bisher auch keine allgemeinen Verschärfungen beschlossen. Und hat es auch nicht vor. «Wir sehen derzeit keinen Grund für weitere Verschärfungen», sagte der Luzerner Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Scherzemann gegenüber der «Luzerner Zeitung». Allerdings gilt seit Dienstag im Schulhaus «Säli» eine vorübergehende Maskenpflicht ab Kindergartenstufe. Grund dafür ist, dass sich Corona-Erkrankungen bei den Schülerinnen und Schülern gehäuft hätten, berichtet das SRF «Regionaljournal Zentralschweiz».
Neben Luzern will auch der Kanton Schaffhausen vorerst keine weiteren Massnahmen für die Schulen erlassen. Gesundheitsdirektor Walter Vogelsanger wünsche sich ein koordiniertes schweizweites Vorgehen.
(Mit Material der sda).
Maskenpflicht in allen Innenräumen für alle