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Neue Gefechte in der Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus

Neue Gefechte in der Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus

07.10.2020, 11:53
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In this Sunday, Oct. 4, 2020 photo, an Armenian soldier fires an artillery piece during fighting with Azerbaijan's forces in self-proclaimed Republic of Nagorno-Karabakh, Azerbaijan. Heavy fighti ...
Eskalation in Berg-KarabachBild: keystone

In der Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus ist es zu neuen schweren Kämpfen gekommen. Am Mittwoch seien die Gefechte entlang der gesamten Front fortgesetzt worden, teilte Aserbaidschans Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Baku mit.

Mehrere Dörfer und Städte seien beschossen worden. Nach armenischer Darstellung versuchten Truppen des verfeindeten Nachbarlandes, im Südosten des Konfliktgebietes an der Grenze zum Iran weiter vorzurücken. Armenien habe mit Angriffen darauf reagiert, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Eriwan erklärte, es habe dabei viele Tote auf aserbaidschanischer Seite gegeben. Baku bestritt das und behauptete wiederum, Soldaten der armenischen Armee würden sich wegen Problemen bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln zurückziehen. All diese Informationen lassen sich nur schwer überprüfen, weil es keine unabhängigen Beobachter in der Konfliktregion gibt.

Die Behörden der international nicht anerkannten Republik Berg-Karabach sprachen zuletzt von 240 getöteten Soldaten seit Beginn der Kämpfe vor rund anderthalb Wochen. Die aserbaidschanische Seite hat bislang keine Angaben zu Verlusten in den eigenen Reihen gemacht. Sie gab die Zahl getöteter Zivilisten mit zuletzt 27 an. Armenien schätzt, dass bereits mehr als 3700 armenische Soldaten umkamen.

Die von Armenien kontrollierte Region Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan. Armenien und Aserbaidschan kämpfen schon seit Jahrzehnten um die bergige Region, in der rund 145 000 Menschen leben. Die neuen Gefechte sind weitaus heftiger als die Auseinandersetzungen in den Jahren zuvor. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld an der jüngsten Eskalation. (aeg/sda/dpa)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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maylander
07.10.2020 12:08registriert September 2018
Es werden die islamistischen Söldner verheizt, die Erdogan nach Azerbaijan gebracht hat.
Ein uralter Trick um Geld zu sparen und mögliche Gegner zu schwächen.
Die Zivilbevölerung darf dann darunter leiden.
Unverständlich, dass man damit im Jahre 2020 noch durchkommt.
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