Avocado: Die kleine, cremige Frucht ist der Shootingstar unter den Superfoods. Kein anderes Produkt ist in den letzten Jahren so schnell die Lebensmittelmittel-Hitparade der Schweizer Grossverteiler hochgeklettert. Doch nicht nur in der Schweiz lieben die Konsumenten Avocados. Auch die Neuseeländer können kaum genug davon kriegen.
Das wird derzeit zum Problem. Denn die Preise für die Früchte sind wegen schlechten Ernteerträgen extrem in die Höhe geschnellt. Derzeit kosten sie 3.30 US-Dollar. Das sind 37 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Und weil Neuseeland sehr strenge Biosicherheitsgesetze hat, werden die Früchte nicht aus dem Ausland importiert.
Wegen der Avocado-Knappheit und der hohen Preise grassiert im Land ein regelrechter Avocado-Schwarzmarkt. Viele Gelegenheitsdiebe bereichern sich mit ein paar Früchten der Obstbauern, um sie unter der Hand weiterzuverkaufen. Die meisten der illegal erworbenen Früchte landen in kleineren Obstläden oder Sushi-Stores.
Einige der Diebstähle sind jedoch nicht allzu sorgfältig geplant worden. So wurden zwei Räuber in flagranti erwischt, wie sie versuchten mit einem Bettlaken Avocados im Wert von 4'300 US-Dollar zu klauen.
Mit der Begründung, was sie mit so vielen Avocados denn machen wollen, hatten die Räuber ihre liebe Mühe. «Es ist nicht so wie bei Cannabis, wo die Leute sagen können, dass es für ihren eigenen Konsum ist», erklärte Alasdair Macmillan, Neuseelands Koordinator der Gemeindepolizei gegenüber der New York Times: «Du kannst nur eine begrenzte Anzahl Avocados in deinen Burger oder in eine Sushi Rolle legen.»
Die Avocado-Produzenten und Obstbauern haben unterdessen begonnen ihre Ernte akribisch zu schützen. Einige umwickeln ihre Bäume mit Stacheldraht, andere geben mehrere Hundert Dollar für Überwachungssysteme aus. (ohe)