Im Dezember müssen nach den Rücktritten von Ueli Maurer und Simonetta Sommaruga zwei Bundesratssitze neu besetzt werden. Nicht kandidieren wird SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher, wie sie am Mittwochabend am Rande eines Finanzapéros einer Bank in Schwyz erneut betonte. «Ich habe klar gesagt, dass ich es dieses Mal nicht mache», sagte sie gegenüber dem «Boten der Urschweiz». Dies werde auch so bleiben, die SVP habe genug gute Kandidaten.
Eine Hintertür lässt sich die EMS-Chefin dennoch offen: «Wenn das Land untergeht und niemand anderes es retten könnte – vielleicht weil man aussenpolitische Beziehungen braucht oder so –, dann würde ich mich für das Land einsetzen.» Das sei ja aber jetzt nicht der Fall. Ihr Opfer wäre dann auch gross: «Als Unternehmerin muss man das Unternehmen ganz abgeben», sagte die Tochter von alt Bundesrat Christoph Blocher.
Noch lässt sie offen, welcher Kandidat für die Ersatzwahl von Ueli Maurer ihr Favorit ist. «Ich schaue mal, wie uns die Findungskommission berät. Dann kann ich dann auch mitbestimmen.» Eine klare Vorstellung hat sie dennoch: «Ich will einen mutigen Bundesrat, der auf der Linie ist.»
Er solle zudem Mitberichte verfassen «und sich nicht nur um sein Departement kümmern». Viele Departemente hätten derzeit Probleme – etwa bezüglich Energie, Finanzen oder Aussenpolitik. Auch beim Militär stelle sich die Frage, wie es weitergehe. «Das Gremium muss auch als Gremium Stellung nehmen, die Bundesräte können nicht einfach nur ihr ‹Züügs› machen.»
Auch fände es sie gar nicht so schlimm, wenn der Kanton Zürich künftig nicht mehr im Bundesrat vertreten wäre. «Ein grosser Kanton wie Zürich kann sich immer durchsetzen», sagte sie. (chm/chmedia)