Swisscom scheint wieder mit Problemen zu kämpfen. Vor allem in der nördlichen Schweiz scheint das mobile Internet nicht zu funktionieren. Auf der Website «Alle Störungen» sind dementsprechend viele Meldungen eingegangen.
Auch auf Twitter beschweren sich verschiedene User, dass sie mit Problemen zu kämpfen haben.
@Swisscom_de 4g in der Stadt Zürich seit heute morgen um 6 Uhr extrem langsam. Kann nicht einmal Spotify streamen. Andere Nutzer haben dasselbe Problem. Gibt es dazu Informationen?
— Dominik Brack (@_bracky) February 19, 2020
@Swisscom_de hat mal wieder Probleme... kommt ja nicht oft vor.. 😡
— John Appenzelle® 🇨🇭 (@Servette) February 19, 2020
Ist das Mobilfunknetz von @Swisscom_de heute wieder mal ein bisschen langsam oder machen sie einfach einen #TschauSchaeppi?
— Benny Flühler (@bennyfluehler) February 19, 2020
Swisscom tweetete derweil, dass das Problem bereits wieder behoben sein soll.
Heute Morgen früh kam es bei einigen Kunden zu einer kurzzeitigen Einschränkung der mobilen Datenkommunikation, die bereits wieder behoben ist. Wir bitten betroffene Kunden Ihr Gerät neu zu starten oder den Flugmodus ein- und wieder auszuschalten.
— Swisscom (@Swisscom_de) February 19, 2020
Auf Anfrage von watson bestätigt die Swisscom die Störung. «Am Mittwoch, den 19. Februar von 3:40 Uhr bis 8:40 Uhr war das Internet über das Mobilnetz bei einigen Mobile-Kunden von Swisscom eingeschränkt», sagt Annina Merk, Mediensprecherin der Swisscom. «Ursache war gemäss aktuellem Kenntnisstand ein Hardwaredefekt.»
Die Swisscom rät den Kunden, das Telefon aus- und wieder einzuschalten. Der Selbsttest zeigte, dass dies tatsächlich funktioniert. Wer also wieder Internet auf seinem Mobiltelefon will, befolgt diesen Kniff.
Aktuell sei die Swisscom am Prüfen, ob es aufgrund dieser Störung weitere Einschränkungen im Mobilfunknetz bestehen.
Bereits am Dienstagabend und frühen Mittwochmorgen der vergangenen Woche lagen grosse Teile des Swisscom-Netzes lahm. Der Unterbruch wurde durch Wartungsarbeiten verursacht.
Für viele Swisscom-Kunden hiess es: Keine 4G-Mobiltelefonie, kein mobiles Internet, aber auch keine Festnetzverbindung und kein Internet zu Hause. Auch die Notruf-Nummern auf allen Kanälen waren betroffen. Die Swisscom machte menschliches Versagen für den Ausfall verantwortlich.
Auch am 17. Januar hatte das Unternehmen für eine Stunde mit schweren Störungen im Netz zu kämpfen. Auch damals wurden die Notfallnummern lahm gelegt. Über das Mobilnetz blieben Notrufe aber möglich.
Die zweite Panne rief das Bundesamt für Kommunikation auf den Plan. Es kündigte eine vertiefte Untersuchung an. Von Gesetzes wegen ist die Swisscom verpflichtet, den Zugang zu den Notfalldiensten zu gewährleisten.
Auch die zuständige Nationalratskommission verlangt Auskunft über die Pannenserie. Die Kommission will herausfinden, ob die wiederholten Ausfälle im Swisscom-Netz systemische oder personelle Gründe haben oder mit Investitionsentscheiden zusammenhängen.
Die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD teilte mit, es sei «für die Bevölkerung beunruhigend, wenn während gewisser Zeiten keine Notrufe möglich sind».
Swisscom-Chef Urs Schaeppi schloss personelle Konsequenzen nach der Panne von vergangener Woche nicht aus. Es sei inakzeptabel, dass Notrufnummern ausfallen, sagte er. Mit den Notfalldiensten sollen Möglichkeiten für zusätzliche «Rettungsschirme» geprüft werden.
(dfr/sda)
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