Obama eröffnet Museum für Schwarzen-Geschichte

Obama eröffnet Museum für Schwarzen-Geschichte

24.09.2016, 19:28

US-Präsident Barack Obama hat seine Landsleute beschworen, sich als eine Nation zu verstehen und das Land gemeinsam zu verbessern. Anlass dazu bot die Eröffnung des neuen Museums für Afroamerikanische Geschichte und Kultur in Washington.

«Wir alle sind Amerikaner. Auch ich bin Amerikaner», sagte der erste schwarze Präsident der USA am Samstag bei der Eröffnungsfeier. Die Einrichtung schildere nicht nur die Geschichte der Schwarzen, es sei die Geschichte aller Amerikaner, ihrer Sünden, ihrer Triumphe. «Es erzählt eine Geschichte darüber, wer wir sind», sagte der Präsident.

Die afroamerikanische Geschichte sei «ein zentraler Teil der amerikanischen Geschichte», betonte er, «nicht die Unterseite». «Eine scharfsichtige Betrachtung unserer Geschichte kann für uns unbequem sein», sagte Obama. «Sie wird unsere gewohnten Erzählungen erschüttern.» Doch genau dieses Unbehagen erlaube es, zu lernen und zu wachsen als Nation.

Er hoffe, dass das Museum helfe, «dass wir miteinander sprechen, wichtiger noch, dass wir einander zuhören und einander sehen», so Obama weiter.

Entscheid für Museumsbau in der Ära Bush

Das Museumsgebäude wurde für 540 Millionen Dollar nach Plänen des ghanaisch-britischen Architekten David Ajaye errichtet. Die Entscheidung dafür fiel in der Amtszeit von Präsident George W. Bush im Jahr 2003.

Leitidee des Museums ist es, neben der oft leidvollen Geschichte der Afroamerikaner einschliesslich der Sklaverei und Rassentrennung auch ihr reiches Erbe zu präsentieren.

Das Erdgeschoss des Gebäudes, das mit einer filigranen Bronzefassade umhüllt ist und in unmittelbarer Nachbarschaft des Weissen Hauses liegt, zeichnet die geschichtliche Entwicklung in Richtung Gleichberechtigung nach. Das obere Geschoss präsentiert die Bereiche Sport, Musik, Unterhaltung und Ernährung. Insgesamt werden in dem Gebäude 34'000 geschichtsträchtige Objekte präsentiert.

An der Eröffnungszeremonie durch Obama nahmen neben tausenden Schaulustigen auch schwarze Stars wie Oprah Winfrey, Stevie Wonder oder Will Smith teil.

Die Eröffnung fällt in eine Zeit grosser Spannungen zwischen Weissen und Schwarzen wegen einer Serie tödlicher Schüsse der Polizei auf Schwarze. Erst kürzlich war in der Stadt Charlotte ein schwarzer Familienvater von Polizisten erschossen worden. (sda/dpa/afp)

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