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Israels Armee greift militärisches Ziel in Syrien an

Israels Armee greift erneut militärisches Ziel in Syrien an

16.07.2018, 01:1616.07.2018, 02:44
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Israel hat nach Angaben syrischer Staatsmedien ein militärisches Ziel in der Provinz Aleppo angegriffen. Die israelische Armee habe eine syrische Militärstellung im Norden des Militärflughafens Neirab mit Raketen beschossen und dabei Sachschaden angerichtet.

Dies berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Militärkreise in der Nacht auf Montag. Israel greift nach eigenen Angaben nur in den syrischen Bürgerkrieg ein, wenn es seine eigene Sicherheit bedroht sieht.

Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht zu dem Bericht. Zu ihren Einsätzen in Syrien nimmt sie nur selten Stellung. In der Vergangenheit hatte es wiederholt israelische Angriffe nahe Damaskus und in den zentralen syrischen Provinzen Homs und Hama gegeben. So weit nördlich wie in Aleppo gibt es aber nur selten israelische Angriffe.

Weitere Quelle

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, ihr lägen Informationen über eine Reihe von Explosionen am Sonntagabend rund um Neirab vor. Es habe sich mutmasslich um israelische Angriffe auf Stellungen der syrischen Regierung und ihrer Verbündeten auf dem Flughafen Neirab und Umgebung gehandelt. Die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle beruft sich auf ein Netz von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben sind kaum unabhängig zu überprüfen.

Seit der am 19. Juni begonnenen Offensive Russlands und Syriens in der südsyrischen Provinz Daraa ist die israelische Armee besonders wachsam. Anfang Juli verstärkte sie die Truppenpräsenz im israelisch besetzten Teil des Golan. Am Mittwoch teilte die israelische Armee mit, sie habe eine aus Syrien abgeschossene Drohne abgefangen. Die «Politik der Nichteinmischung in den Syrienkonflikt» bleibe «unverändert» – solange Israels «Souveränität nicht in Frage gestellt» und seine Bürger «nicht bedroht» seien.

Keine Duldung

Syriens Machthaber Baschar al-Assad wird in dem Bürgerkrieg vom Iran und von der schiitischen Hisbollah-Miliz unterstützt – zwei erklärten Feinden Israels. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat wiederholt deutlich gemacht, dass er keine iranischen Kämpfer in Syrien an der Grenze zu Israel dulden werde.

Die israelische Luftwaffe hatte am Wochenende auch Einsätze im von der radikalislamischen Hamas beherrschten Gazastreifen geflogen. Nach israelischen Angaben war es die grösste Offensive in dem Palästinensergebiet seit dem Gaza-Krieg vor vier Jahren. Angeblich soll ein Waffenstillstand für diesen Teil des Konfliktes ausgehandelt worden sein. (sda/afp)

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