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Migranten-Ansturm in Ceuta: Bereits 4800 Menschen wieder abgeschoben

Migranten-Ansturm in Ceuta: Bereits 4800 Menschen wieder abgeschoben

19.05.2021, 11:37
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epa09211144 Dozens of people try to cross the border fence separating Fnideq (Castillejos, Morocco) and the Spanish city of Ceuta, located in northern Africa, 19 May 2021, following the arrival of up  ...
Tausende Migranten stürmen die Exklave Ceuta.Bild: keystone

Nach zwei chaotischen Tagen mit der Ankunft von rund 8000 Migranten hat sich die Lage in der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta am Mittwoch relativ beruhigt.

Die Zahl der wieder nach Marokko abgeschobenen Menschen erhöhte sich unterdessen auf circa 4800, wie ein Vertreter des spanischen Innenministeriums in Ceuta weiter mitteilte. Viele seien freiwillig zurückgekehrt, hiess es. Diesen amtlichen Angaben zufolge belief sich die Zahl der neuen Ankünfte unterdessen «praktisch auf Null».

epa09211142 A group of young Moroccans are returned to their country by the Spanish authorities on 19 May 2021 in the Spanish city of Ceuta, located in northern Africa. The migrants returned to their  ...
Ein Grossteil der Flüchtlinge wurde bereits abgeschoben.Bild: keystone

Die rund 8000 Menschen waren Montag und Dienstag in Ceuta und damit faktisch in die EU eingedrungen. So viele Menschen waren innerhalb so kurzer Zeit (ca. 36 Stunden) noch nie nach Ceuta gekommen. Zuvor hatte Marokko die Grenzkontrollen zur Enklave gelockert.

Beobachter in Spanien sind davon überzeugt, dass ein Streit über die Westsahara, die bis 1975 spanische Kolonie war, die Krise ausgelöst hat. Marokko beansprucht grosse Teile des dünn besiedelten Gebiets an der Nordatlantikküste. Rabat ist verärgert, weil der Chef der dortigen Unabhängigkeitsbewegung Polisario, Brahim Ghali, in einem spanischen Krankenhaus behandelt wird. Die Lockerung der Grenzkontrollen sei eine Art Vergeltungsaktion gewesen, hiess es.

Obwohl Marokko 1956 die Unabhängigkeit von Frankreich und Spanien erlangte, hat Spanien in Nordafrika weiterhin zwei Exklaven: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. Beide werden von Rabat beansprucht. In der Nähe beider Gebiete harren Zehntausende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara auf eine Gelegenheit, in die EU zu kommen. Meistens versuchen mehrere hundert Menschen auf einmal, über die Grenze zu kommen. Mutmasslich wegen der Corona-Pandemie hatte es zuletzt vergleichsweise nur wenige solcher Aktionen gegeben. (aeg/sda/dpa)

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500 Migranten aus Afrika stürmen Ceuta
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500 Migranten aus Afrika stürmen Ceuta
epa05798717 Dozens of migrants celebrate after they managed to cross and jump the fences at the Tarajal border in Ceuta, Spain, 17 February 2017. Some 500 Sub-Saharan migrants entered the Spanish enclave of Ceuta in Africa enmass. Approximately 350 of the 500 migrants who managed to cross and jump into Spanish territory were sent to the local temporary immigrant holding center (CETI), which has passed maximum capacity. The last mass border crossing attempt occured on 09 December, when some 438 Sub-Saharan immigrants managed to enter the country. EPA/REDUAN ... Mehr lesen
quelle: epa/efe / reduan
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