Berichte bestätigen erhebliche Mängel beim Freiburger Spital

Berichte bestätigen erhebliche Mängel beim Freiburger Spital

13.07.2018, 11:40

Bei den öffentlichen Spitälern des Kantons Freiburg («Freiburger Spital» HFR) gibt es «erhebliche Mängel» bei der Kostenrechnung, dem Budgetverfahren und im Lohnsystem. Das zeigen zwei neue Berichte des kantonalen Finanzinspektorats.

Wie die Freiburger Kantonsregierung am Freitag mitteilte, führte das HFR bisher eine «kaum brauchbare Kostenrechnung» mit Daten, «die weder verifiziert noch harmonisiert werden.» Da diese Rechnung auch nur einmal pro Jahr abgeschlossen werde, tauge sie nicht als Management-Instrument.

Die Budgetaufstellung folgt keinem formalisierten Verfahren. In der Mitteilung ist von «grossen Ungenauigkeiten» die Rede. Und bei den Gehältern war das HFR bisher grosszügiger als die kantonale Zentralverwaltung. Ausserdem zeigte eine Überprüfung von 159 Anstellungsdossier, das fast die Hälfte dieser Personen kein Pflichtenheft bekommen hat.

Massnahmen gefordert

Georges Godel, Freiburgs Finanzdirektor und aktueller Staatsratspräsident, sagte am Freitag in Freiburg vor den Medien, die Zweifel des Staatsrats am bisherigen Finanzmanagement des HFR hätten sich insofern bestätigt. Der Staatsrat erwartet nun vom neuen Generaldirektor «unverzüglich operative Sofortmassnahmen».

Den Verwaltungsrat fordert der Staatsrat auf, ihm bis Ende August 2018 einen Plan zur Umsetzung verschiedener Massnahmen vorzulegen.

Ende Juni wurde Marc Devaud zum neuen Generaldirektor der Freiburger Spitalgruppe ernannt. Er ersetzte Claudia Käch, die im Februar dieses Jahres «im gegenseitigen Einvernehmen» gegangen war. Damals wurde bekannt, dass eine externe Untersuchung Führungsprobleme an den Tag gebracht hatte.

Auch finanzielle Probleme

Die HFR-Gruppe steckt in schwierigen finanziellen Verhältnissen, mit einem kumulierten Verlust von 21.7 Mio. Franken Ende 2017. Dem Freiburger Spital stehen auch Änderungen in der Betriebsführung bevor: Der Staatsrat hat die entsprechende Gesetzesänderung in die Vernehmlassung gegeben.

Die Spitalgruppe ist an fünf Standorten präsent. Wichtigster Standort ist Freiburg, wo das sogenannte Kantonsspital steht. (sda)

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