Der agile Büroturm Torre Reforma in Mexiko-Stadt des Architekten L. Benjamín Romano gewinnt den Wettbewerb um das weltweit innovativste Hochhaus. Der Internationale Hochhaus Preis (IHP) wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt am Main ausgelobt.
Der IHP gilt als der weltweit wichtigste Architekturpreis für Hochhäuser. Er richtet sich an Architekten und Bauherren, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden.
Entgegen dem weltweit andauernden Trend hin zum Wohnturm sowie zu immer grösseren mischgenutzten Projekten in Asien ist der diesjährige Preisträger Torre Reforma von L. Benjamín Romano grösstenteils ein Bürogebäude mit zusätzlichem Restaurant und Fitnesscenter.
Dabei ist allerdings nur die Art der Nutzung konventionell. Die in Mexiko-Stadt herrschende Erdbebenproblematik erfordert ein kluges Tragwerkskonzept, das dem 246 Meter hohen Büroturm sein signifikantes Erscheinungsbild verleiht – und Mexikos Hauptstadt damit auf die Weltkarte wegweisender Hochhausarchitektur setzt.
Wie ein riesiger urbaner Obelisk oder ein geöffnetes Buch zwischen zwei Sichtbetonwänden hebt sich der Torre Reforma von den umliegenden Hochhäusern ab, nicht nur wegen seiner Höhe.
Benjamín Romano hat mit den massiven Wänden an die baulichen Traditionen der Azteken angeknüpft und diese modern interpretiert.
Der Torre Reforma war das Gebäude, das sowohl die Ingenieure als auch die Architekten in der Jury am stärksten begeisterte – als «meisterhafter Ausdruck eines neuen Nachdenkens über das Hochhaus».
Mit ihrem skulpturalen Projekt Beirut Terraces ästhetisieren die Basler Architekten Herzog & de Meuron das Thema Wohnen im mediterranen Klima wie in Libanons Hauptstadt Beirut. «Die weissen und gegeneinander verschobenen Geschossplatten verwischen den Übergang zwischen Innen und Aussen und das Leben im Freien wird auf einzigartige Weise kultiviert», schreibt die Jury.
Als eines von zwei nominierten Projekten des Büro Ole Scheeren hat es MahaNakhon unter die Finalisten geschafft. Der Turm mit seiner charakteristischen Pixelfassade ist ein neues Wahrzeichen Bangkoks und zugleich Sinnbild für den Aufschwung der Metropole und die damit einhergehende Globalisierung.
Ebenfalls zu den Finalisten gehört der Komplex Chaoyang Park Plaza in Peking von MAD Architects. Das unter den Nominierten einzige Projekt in China, das auch von einem chinesischen Büro entworfen wurde, ist von traditioneller Landschaftsmalerei inspiriert.
Das Oasia Hotel Downtown in Singapur ist auch unter den Finalisten. Die Architekten von WOHA setzen ihren Weg des begrünten Hochhauses mit dem Oasia Hotel Downtown konsequent fort und reduzieren es auf ein bepflanztes Exoskelett, das grosse Freiräume umschliesst.
«Geschützt vor Sonne und Regen schaffen sie naturnahe Oasen mit hoher Aufenthaltsqualität inmitten des stark verdichteten Stadtzentrums von Singapur – beispielhaft für Metropolen und Megacitys in den Tropen», so die Jury. (whr)