Im gesamtschweizerischen Schnitt verdient jeder Haushalt in der Schweiz rund 6600 Franken monatlich. Davon werden fast 90 Prozent für Miete, Essen, Steuern und anderes ausgegeben. Das zeigt der am Dienstag veröffentlichte detaillierte Einblick in das Portemonnaie von Herr und Frau Schweizer, den das Bundesamt für Statistik publik machte. Er basiert auf den Haushaltsausgaben und -einnahmen, die von bei Stichproben ausgewählten Haushalten detailliert erfasst werden. Im Schnitt wohnen 2,2 Personen in einem Haushalt.
Die neu veröffentlichten Zahlen wurden im Jahr 2019 erhoben – also noch vor der Pandemie. Weil diese jedoch verändert hat, wofür wir unser Geld ausgeben, gibt das BFS auch aktuellere Umfrageergebnisse (jeweils quartalsweise) zur Situation in der Pandemie bekannt.
Und diese zeigen: Insgesamt bewegt sich das Einkommen (pinke Linie) ungefähr auf dem Niveau der Referenzjahre 2015 bis 2017 (graue Linie). Die Durchschnittswerte wurden anhand von Stichproben hochgerechnet. Die farbigen Flächen zeigen daher das Vertrauensintervall – zu 95 Prozent bewegt sich der tatsächliche Schnitt über alle Haushalte in der Schweiz in diesem Bereich.
Die gesamten Ein- und Ausgaben blieben also ungefähr gleich. Verändert hat sich aber, wofür das Geld ausgegeben wurde.
So sind zum Beispiel die Ausgaben für den öffentlichen Verkehr deutlich tiefer als vor der Pandemie. Während sie im ersten Quartal des Jahres 2020 noch relativ hoch waren (während der ersten beiden Monate war von der Pandemie in der Schweiz nichts zu spüren), sanken die Ausgaben für Einzeltickets und Abonnements danach deutlich.
Grund dafür dürfte unter anderem die Homeoffice-Pflicht sein. Ausserdem wichen wohl einige Pendler auf das Auto aus, wo das Ansteckungsrisiko kleiner war als im ÖV. Doch auch bei den Ausgaben für Benzin zeigte sich im letzten Jahr ein «Corona-Drop». Inzwischen bewegen sich die Ausgaben aber wieder im normalen Bereich.
Nebst den Ausgaben für Benzin (rund 120 Franken pro Monat) kosten Personenfahrzeuge auch im Kauf und Unterhalt. Diese Gesamtkosten von rund 550 Franken (inkl. Treibstoff) waren kaum von der Pandemie betroffen.
Deutlich weniger Geld ist erwartungsgemäss für Mahlzeiten in Restaurants, Cafés und Bars ausgegeben worden. Interessant dabei ist der Anstieg im dritten Quartal dieses Jahres (Juli bis September) auf das Niveau der Referenzjahre: Obwohl in den letzten Wochen dieser Periode die Zertifikatspflicht in Restaurants galt, scheinen Menschen in der Schweiz erstmals wieder gleich viel auswärts gegessen zu haben wie vor der Pandemie.
Wenig Veränderung gab es bei Auslagen für Sport und Erholung. Dazu gehören unter anderem Beiträge an Sportclubs und Freizeitvereine, Tickets für Sportevents, Skibillete und Kurse.
Bei der Kultur hingegen wurden die Ausgaben deutlich reduziert. Dazu beigetragen haben auch geschlossene Kinos und abgesagte Theater und Konzerte. Die Ausgaben betrugen im letzten Quartal knapp 50 Franken pro Haushalt und Monat. In den Vergleichsjahren 2015 bis 2017 waren es im Schnitt über 70 Franken.
Phasenweise kauften Schweizer und Schweizerinnen leicht mehr (oder teurere) Nahrungsmittel ein – eine mögliche Folge von geschlossenen Restaurants und zusätzlicher Zeit zum Kochen. Einen grossen Einfluss hatte die Pandemie hier allerdings nicht.
Bei Bekleidung und Schuhen wurde allerdings etwas gespart. So legte man früher im Schnitt im letzten Quartal des Jahres – die Weihnachtszeit – rund 230 Franken pro Haushalt aus. Im letzten Winter gaben die Befragten allerdings an, rund ein Viertel weniger, also nur noch 170 Franken monatlich, für Kleider und Schuhe ausgegeben zu haben.
Ansonsten macht die Tabelle "Bruttoeinkommen" (deren Graph fälschlicherweise mit "Ausgaben" beschriftet ist) keinen Sinn.
Ich habe zugegeben keine Ahnung von der Materie und musst erst im Internet recherchieren, um zu verstehen, warum die Aussagen hier wiedersprüchlich sind. Das wäre eigenlich Job der Journalistin.
Mein Freundeskreis bemerkt auch dass man gesünder isst und lebt.
Wäre gut wenn das verpflichtend würde wo möglich…