Sport und Musikfans können vorsichtig jubeln: Der Bundesrat hat per 1. Oktober grünes Licht für Grossveranstaltungen gegeben. Allerdings dürfen die Kantone die Events nur unter strengen Auflagen bewilligen. Von Alkoholverbot bis Zuschauerbeschränkungen – auf welche Begrenzungen sich die Eventbesucher einstellen müssen, wird sich erst in den nächsten Wochen weisen.
Die Übersicht zeigt, wie sich die aktuelle Lage punkto Grossevents in den umliegenden europäischen Ländern darstellt:
Die Aufregung punkto Grossevents ist in Deutschland gerade gross: In Düsseldorf soll am 4. September ein Konzert von Sarah Connor mit 13'000 Zuschauern stattfinden. Definitiv bewilligt werden soll der Gig allerdings erst vier Tage vor dem Konzert. Darauf einigten sich laut der Nachrichtenagentur dpa das zuständige Gesundheitsministerium und die Stadt Düsseldorf am Donnerstag.
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Bundesliga-Spiele dagegen finden wohl bis mindestens Ende Oktober ohne Publikum statt. Die Gesundheitsminister der Bundesländer sprachen sich gegen eine baldige Rückkehr der Fans in die Stadien aus. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn teilte via Twitter mit: «Tausende Zuschauer in den Stadien – das passt nicht zum aktuellen Infektionsgeschehen.» Das gilt auch für alle weiteren Grossevents.
Maximal 5000 Zuschauer sind in Frankreich bei Grossveranstaltungen zugelassen. Sportvereine machten zuletzt massiv Druck, dass die Regierung die Obergrenze auf den Saisonstart hin erhöht. Ohne Erfolg: Premierminister Jean Castex hat die 5000er-Limite bis Ende Oktober verlängert.
Österreich prescht im Vergleich zur Schweiz voran: Dort sind ab September bei Veranstaltungen im Freien bis 10'000 Zuschauer erlaubt. In Hallen beträgt die maximale Besucherzahl 5000 Personen. Allerdings können die Behörden je nach Corona-Zahlen weitere Einschränkungen erlassen. Seit Anfang August dürfen in offenen Stadien maximal 1250 Leute ein Spiel besuchen.
Im von Corona arg gebeutelten Land geht es punkto Zuschauer an Grossveranstaltungen langsam voran. Ab 1. September sind erstmals wieder Sportveranstaltungen mit maximal 1000 Zuschauern erlaubt. Eine Sonderregelung soll es für die Fussball-Profiligen geben. Die Serie A kämpft darum, gleich zu Beginn der neuen Saison Zuschauer in die Stadien lassen zu dürfen. Der Ligaverband legte dazu ein 300-seitiges Konzept vor. Es sieht eine Nutzung von 25 bis 40 Prozent der Zuschauerkapazität vor, um Abstände einhalten zu können.
Auf der iberischen Halbinsel sind die Fallzahlen zuletzt wieder deutlich angestiegen. Es steht noch völlig in den Sternen, wann Grossveranstaltungen wie Fussballspiele in Spanien wieder möglich sind.
In den Benelux-Staaten steigen die Fallzahlen wieder an. Die Fussballligen starten darum ohne Zuschauer. Auch andere Grossevents finden nicht statt.
In Dänemark sind Zuschauer wieder zugelassen. Die Anzahl variiert allerdings. Der Dortmunder Fussballprofi Thomas Delaney sieht sein Heimatland Dänemark als «kleines Vorbild» für andere Fussballligen: «Dort gibt es wieder Spiele mit Zuschauern, manchmal sind es 5000, manchmal 8000. Das macht einen Unterschied und kann funktionieren», sagte er zur Nachrichtenagentur dpa.
In Schweden gilt nach wie vor ein Veranstaltungsverbot für Anlässe von über 50 Personen.
(amü)
Bleibt zu hoffen, dass die Bewilligung nicht fahrlässig herausgegeben werden und wir bald an der Spitze einer anderen Liste stehen...