Die italienische Saison startet als letzte der fünf Top-Ligen in die Saison. Während in England, Deutschland, Spanien und Frankreich bereits gespielt wurde, befanden sich die Klubs im Land des Europameisters noch in der Vorbereitung. Der Triumph der «Squadra Azzurra» wird vielleicht auch den Klubs Leben einhauchen. Klubs, die sich schon länger in den Europacup-Wettbewerben nicht mehr hervortun und die Trophäen den Klubs aus Spanien und England oder sogar aus Deutschland überlassen mussten.
Inter Mailand war letzte Saison in der Meisterschaft hoch überlegen, während Juventus sogar einen Platz in der Champions League zu verpassen drohte. Ob die «Nerazzurri» ihre Dominanz beibehalten können und ihrerseits nun Scudetti sammeln, ist fraglich. Die Rückkehr des zuverlässigen Skorers Romelu Lukaku zu Chelsea bedeutet für die Offensive mit Sicherheit eine erhebliche Schwächung. Ob der von Roma geholte Edin Dzeko die Lücke schliessen kann, wird man sehen.
Mit Achraf Hakimi verlässt ein weiterer Leistungsträger des Meisterteams Mailand. Der torgefährliche Aussenverteidiger, der aufgrund der Dreierkette von Trainer Antonio Conte oftmals im Mittelfeld eingesetzt wurde, wechselte zu Paris Saint-Germain. Der Marokkaner soll durch Denzel Dumfries ersetzt werden. Auch der Trainer wird bei Inter in der neuen Saison ein anderer sein. Auf Antonio Conte, der noch ohne neuen Job ist, folgt mit Simone Inzaghi ein Trainer, der während fünf Jahren bei Lazio hervorragende Arbeit geleistet hat.
So ist es gut denkbar, dass Juventus zurückschlägt. Der Rekordmeister geht laut den Buchmachern auch dieses Jahr als Favorit ins Rennen. Dies könnte sich ändern, sollte Cristiano Ronaldo den Verein doch noch verlassen, was zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht zu erwarten ist. Im Gegensatz zum Konkurrenten aus Mailand haben die «Bianconeri» keine schmerzhaften Abgänge zu beklagen. Vielmehr konnten sie mit Manuel Locatelli eine Lücke im Kader füllen. Der defensive Mittelfeldspieler kommt für den Schwachpunkt vor der Abwehr.
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Zudem behoben die Turiner im Sommer das Missverständnis auf der Trainerposition. Der glücklose Andrea Pirlo wurde durch einen alten Bekannten ersetzt. Massimiliano Allegri übernimmt das Amt zum zweiten Mal. Zwischen 2014 und 2019 konnte er mit «Juve» fünf Meistertitel feiern und zweimal in den Champions-League-Final einziehen. Nun soll er dem erfolgsverwöhnten Klub den Titel zurückbringen.
Hinter dem souveränen Meister Inter Mailand war es letzte Saison in Italien ein sehr enges Rennen um die Champions-League-Plätze. Mit AC Mailand und Atalanta Bergamo konnten sich zwei weitere Klubs vor Juventus platzieren. Die SSC Neapel kam mit nur einem Punkt weniger ins Ziel. Diese drei Klubs machen sich Hoffnungen, falls der Favorit überraschenderweise erneut schwächelt.
Die AC qualifizierte sich nach einer langen Leidenszeit erstmals seit 2013 wieder für die Champions League, musste aber mit Goalie Donnarumma und Hakan Calhanoglu zwei wichtige Spieler ablösefrei ziehen lassen. Diese Verluste dürften wohl auch auf dem Platz und in der Tabelle zu spüren sein. Eine ähnlich starke Saison der «Rossoneri» wäre eine Überraschung.
Nicht so bei Atalanta Bergamo. Der Klub von Remo Freuler konnte die wenigen namhaften Abgänge gut ersetzen. Joakim Maehle und Robin Gosens konnten bei der EM gross auftrumpfen, dazu kommt die starke Offensive um Ruslan Malinovskyi und Duvan Zapata. Das Team von Gian Piero Gasperini hat sich in der Spitze des italienischen Fussballs etabliert und darf vom ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte träumen.
Neapel kann sich bestenfalls Aussenseiterchancen ausrechnen. Bei den Neapolitanern lässt Europameister Lorenzo Insigne hoffen und auch sonst ist der Kader mit guten Spielern wie Kalidou Koulibaly, Fabian Ruiz und Piotr Zielinski bestückt. Dennoch ist das Team von Luciano Spalletti eine Stufe unter Bergamo und Milan einzuordnen.
Alles neu bei der Roma? Zumindest gefühlt ändert sich bei den Hauptstädtern eine Menge. José Mourinho fungiert ab dieser Saison als neuer Trainer bei der Roma und bekanntlich krempelt der Portugiese bei seinen Klubs einiges um. Dass er bei seinem zweiten Engagement in der Serie A an die Erfolge mit Inter Mailand anknüpfen kann, mag wohl bezweifelt werden. Mit Inter gewann er zwei Meistertitel sowie die Champions League.
Dennoch ist er angetreten, um den dreifachen italienischen Meister zurück zum Erfolg zu führen. Dabei helfen soll ihm unter anderem Tammy Abraham, der von Chelsea gekommen ist. Aber die Römer haben auch einen schwerwiegenden Ausfall zu bekunden. Leonardo Spinazzola, der an der EM grandiose Leistungen zeigte, wird mit einer gerissenen Achillessehne lange ausfallen.
Mit Material von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.