Pünktlich zum astronomischen Herbstanfang ist Sturmtief «Fabienne» am Sonntagabend mit Böen von bis zu Tempo 113 durchs Flachland gefegt. Es wurden Bäume ausgerissen und der Flugverkehr durcheinander gewirbelt.
Windspitzen bis 22 Uhr:#Chasseral/#Säntis 132 km/h#Pilatus 113 km/h#Ipsach/BE 109 km/h#Bühler/AR 100 km/h#Cressier/NE 99 km/h#Steckborn/TG 98 km/h#Gösgen/SO 94 km/h#Grenchen/SO 91 km/h#Zürich-#Kloten 89 km/h#Sturm #Fabienne ^is pic.twitter.com/46MeC3qeH5
— SRF Meteo (@srfmeteo) 23. September 2018
Die Winde erreichten örtlich Böen von über 100 Kilometern pro Stunde, wie der Wetterdienst Meteonews mitteilte. Auf dem St. Chrischona bei Basel wurde eine Windböe von Tempo 113 gemessen. In den Bergen erreichte der Sturm Orkanstärke. Auf dem Säntis SG und dem Chasseral BE blies es mit bis zu Tempo 132.
Zunehmend stürmisch am #Bodensee #Mannenbach #Sturm #Fabienne pic.twitter.com/iaiqmVfQwW
— Andreas Hostettler (@wintimet) 23. September 2018
Die stürmischen Winde wurden begleitet von lokalen Gewittern und kräftigem Regen.
Abgesehen von umgestürzten Bäumen und einer laut Medienberichten losgerissenen Fensterputz-Gondel am Flughafen Zürich wurde über grössere Schäden zunächst nichts bekannt.
In Siebnen im Kanton Schwyz war der traditionelle Jahrmarkt am Sonntag vorsorglich bis am Montagmorgen unterbrochen worden. Sämtliche Stände und Chilbibahnen wurden geschlossen und der Markt geräumt, wie die Polizei mitteilte.
In der Stadt Zürich war am Abend ein Teil des Bahnhofquais vorsichtshalber für den Verkehr gesperrt. Gründe waren laut Polizei der Sturmwind und die einsturzgefährdete Brandruine in der Nähe des Hauptbahnhofs.
ZRH ¦ WX
— ZRH ¦ spot (@zrhspot) 23. September 2018
No departures or arrivals for the time being, everything on ground, or in the holds. pic.twitter.com/BoFwT2Zv0H
Der Sturm wirbelte den Flugverkehr kräftig durcheinander. An den Flughäfen von Zürich, Basel und Genf kam es am Abend gemäss Fluginformationen bei praktisch allen Starts und Landungen zu grösseren Verspätungen von teils über einer Stunde. Einzelne Flüge etwa nach Österreich und Deutschland wurden gestrichen oder umgeleitet.
Am Flughafen Zürich waren vorübergehend keine Starts und Landungen erlaubt, wie aus Flugaufzeichnungen hervorging. Mehrere Flieger mussten durchstarten, andere Warteschlaufen drehen. Im Verlauf der Nacht flaute der Wind allmählich ab.
Das Sturmtief hat am Sonntag in Bayern eine Frau das Leben gekostet. Die Spaziergängerin starb auf einem Campingplatz bei Ebrach im Landkreis Bamberg, nachdem ein Baum auf sie gestürzt war, wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilte. Die 78-Jährige habe schwerste Verletzungen erlitten und sei noch an der Unglücksstelle verstorben.
«Fabienne» sorgte in der Region auch für Überschwemmungen. In mehreren Teilen Deutschlands kam es wegen des Sturms zu Störungen im Bahnverkehr.
#Fabienne #oktoberfest2018 #Wiesn2018 #wiesn: #katwarn warnt vor schweren Gewitter und Orkanböen. Amtliche #Unwetterwarnung vom Deutschen Wetterdienst pic.twitter.com/wBEdXYP1fh
— Dorothea Schmitz (@DorotheaSchmitz) 23. September 2018
Betroffen war auch das Oktoberfest in München. Wegen des Sturms waren am Abend nur noch vereinzelt anzutreffen. Jörg Kachelmann warnte zudem, Betrunkene sollten sich besser nicht unter einen Baum legen.
Sonntagabend die mit Gewittern durchsetzte Kaltfront genau zum #Oktoberfest-Zusperren in München https://t.co/svZAUuY3am Wenn das morgen immer noch so aussieht, wäre ein vorzeitiges Schliessen sinnvoll, damit dann niemand besoffen unterm Baum liegt #Leitkultur
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) September 22, 2018
(sda/afp/vom)