Immer mehr Senioren müssen ihren Führerausweis abgeben

Immer mehr Senioren müssen ihren Führerausweis abgeben

28.02.2017, 13:28

Immer mehr ältere Autolenker müssen ihren Ausweis wegen Krankheit oder Gebrechen abgeben. Im letzten Jahr stieg die Zahl der Fälle bei den über 69-Jährigen um mehr als ein Fünftel auf 2990, wie neue Zahlen des Bundes zeigen.

Diese Entwicklung ist brisant, weil das Parlament die regelmässige medizinische Untersuchung von Autofahrern von heute 70 auf 75 Jahren erhöhen will. Es hatte einer parlamentarischen Initiative des Aargauer SVP-Nationalrates Maximilian Reimann zugestimmt.

Dass viele ältere Autolenker ihren Ausweis abgeben müssen, zeigen nun neue Zahlen des Bundesamtes für Strassen (ASTRA). Im letzten Jahr gab es bei den über 69-Jährigen 2990 Führerausweisentzüge, wie das ASTRA am Dienstag mitteilte. Das ist 21.6 Prozent mehr als im Vorjahr.

In der Altersgruppe der 70- bis 74-jährigen Autolenker, welche die parlamentarische Initiative von der medizinischen Untersuchung ausnehmen will, waren es im vergangenen Jahr 1127 Fälle. Die anderen 1863 Ausweisentzüge betreffen über 75-Jährige. Insgesamt mussten 5680 Autolenker im letzten Jahr ihren Ausweis wegen Krankheit oder Gebrechen abgeben.

Mehr Entzüge wegen SMS-Schreibens

Immer mehr Autolenker müssen ihren Ausweis auch abgeben, weil sie sich beim Autofahren etwa durch ihr Smartphone ablenken liessen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl 2016 um 7.3 Prozent auf 1693 Personen. Zurückgegangen ist dagegen die Zahl der Entzüge wegen genereller Unaufmerksamkeit (-4.3 Prozent auf 8761).

Im Vergleich zu allen entzogenen Führerausweisen ist das aber wenig. Im vergangenen Jahr mussten 78'043 Autofahrerinnen und Autofahrer auf Schweizer Strassen ihren Ausweis abgeben. Das sind 2'133 weniger als 2015.

Am meisten Lenker erwischte es 2016 wie schon in den Vorjahren wegen zu schnellen Fahrens. Mit 29'226 Fällen erreichten die Entzüge aber den tiefsten Stand seit 2005. Rückläufig waren auch die Fälle wegen Alkohol am Steuer. 15'084 Autofahrer mussten aus diesem Grund ihren Ausweis abgeben. Die Einführung der beweissicheren Atemalkoholprobe am 1. Oktober hatte laut ASTRA keinen Einfluss auf die Zahl der Fälle. (sda)

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