Beim 14:13-Erfolg des FC Liverpool über Middlesbrough gestern im Sechzehntelfinal des englischen Liga-Cups sind 30 Penaltys notwendig, um eine Entscheidung herbeizuführen, so viele wie noch nie in diesem Wettbewerb.
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— TheLADBible (@TheLadBible) 23. September 2014
Die Engländer gelten ja als Erfinder des Fussballs und als höfliches Völkchen. Deshalb konnten sie sich übrigens lange nicht mit dem Strafstoss anfreunden, weil sie schlicht jedes Foul für unabsichtlich hielten. So verhielt sich der Legende nach ein Klub besonders fairplay-würdig: Eigene Penaltys schoben sie direkt dem Torhüter zu, bei Elfmeter gegen sich nahmen sie den Keeper raus. Doch es gibt noch weitaus lustigere Anekdoten:
Laut Fifa-Reglement sind die Färöer-Inseln der einzige Fussballverband weltweit, der beim Elfmeter die Anwesenheit eines dritten Spielers im Strafraum erlaubt. Dieser soll bei dortigen Windstärken den Ball festhalten, damit es die Kugel nicht vom Elfmeterpunkt weht.
Im namibischen Cup trifft 2005 KK Palace auf Civics. Nachdem es nach der regulären Spielzeit 2:2 steht, muss das Elfmeterschiessen die Entscheidung bringen. KK Palace gewinnt schliesslich nach 48 Penaltys 17:16, wobei einzelne Schützen gleich dreimal angetreten mussten.
Beim Spiel zwischen den spanischen Amatuer-Vereinen verhängt der Schiedsrichter beim Stand von 1:1 in der Schlussminute einen Strafstoss. Die Partie wird aber unmittelbar nach dem Pfiff abgebrochen, da Zuschauer den Linienrichter bedrohen. Trujillo und Alagon 2005
Zwei Monate später wird der Elfmeter nachgeholt. Trujillo-Spieler Willy behält die Nerven und markiert das 2:1. Zeugen beim legendären Moment strömten viermal mehr Zuschauer (ungefähr 2000) ins Stadion als zwei Monate zuvor.
Im Endspiel um den Europapokal der Landesmeister 1985 treffen Steaua Bukarest und der FC Barcelona aufeinander. Nachdem es auch in der Verlängerung torlos bleibt, vergeben die ersten beiden Schützen jeder Mannschaft ihren Penalty.
Danach treffen die nächsten beiden Steaua-Spieler, während die beiden Elfmeter für Barcelona wiederum nicht verwertet werden. Nach jeweils vier Schützen gewinnt Steaua das Elfmeterschiessen mit den wenigsten Treffern der Geschichte mit 2:0.
Im 19. Jahrhundert schiesst beim Spiel zwischen Stoke City und Aston Villa der Torhüter von Aston Villa den Ball nach dem Elfmeterpfiff des Schiris so weit weg, dass man ihn kurioserweise nicht mehr findet. Der Unparteiische bricht das Spiel ab, der Strafstoss wird nie nachgeholt.
Olympische Spiele 2004 in Athen: Tunesien trifft im letzten und bedeutungslosen Gruppenspiel auf Serbien. Bis kurz vor Schluss steht es 1:1, da gibt Schiedsrichter Charles Ariiotima aus Tahiti einen Penalty für die Nordafrikaner. Mohamed Jedidi trifft souverän, doch Ariiotima lässt den Strafstoss wiederholen. Und zwar immer und immer wieder. Jedidis Mannschaftskollegen sollen sich zu früh bewegt haben.
Noch zweimal trifft Jedidi, den vierten Elfmeter hält der serbische Keeper Nikola Milojevic dann allerdings. Doch diesmal sollen die serbischen Spieler zu früh los gerannt sein. Auch der fünfte Versuch war nicht in Ordnung, erst beim sechsten, den Jedidi wieder versenkt, ist der Unparteiische zufrieden. Tunesien gewinnt die Partie nach einer dramatischen Schlussphase schliesslich noch 3:2.
1990 wechselte Roberto Baggio für die damalige Rekordsumme von 15 Milliarden Lire von der AC Fiorentina zu Juventus Turin. Bei der emotionalen Rückkehr nach Florenz kriegt Juve einen Elfer, den Baggio ausführen soll.
Doch der Stürmer weigert sich gegen sein Ex-Team zu schiessen, der Trainer nimmt ihn unter tosendem Applaus der Heimfans – Baggio küsst sogar einen auf den Platz heranfliegenden violetten Schal – vom Platz. Der antretende Schütze verschiesst, Fiorentina gewinnt 1:0.
FAR Rabat-Goalie Khalid Askri hält im Pokalspiel gegen Mogrehb Fes zwar den Penalty von seinem Gegner und schlägt im Mark Hanna-Stil (der legendäre Berater von Jordan Belfott im Film «Wolf of Wall Street») seine Faust auf die Brust, doch der abgewehrte Ball trudelt dank seltsamem Drall schliesslich doch ins Tor. Zum grossen Entsetzen des Keepers gibt der Unparteiische den Treffer – völlig zu Recht übrigens.
In der englischen Amateur-Liga treffen 1998 der FC Tap and Spile und die Rangers Reserves aufeinander. Nachdem Schiedsrichter Steve Ripley einen Penalty gegen Tap and Spile pfeift, ist deren Captain Paul Flack ausser sich vor Wut und kickt den Ball gleich selber rein. Ripley gibt den Treffer, Tap and Spile verliert 4:5.