Stundenlang kreiste der Airbus A400M am Montagabend über Kabul. Dann, kurz nach 22 Uhr, konnte das Transportflugzeug der deutschen Bundeswehr landen. Zuvor waren zu viele Menschen auf dem Rollfeld – ein sicheres Aufsetzen wäre nicht möglich gewesen.
Eigentlich sollte die deutsche Maschine 57 Botschaftsangehörige und 88 weitere Menschen ausfliegen. Doch es sollte anders kommen: Nur gerade sieben Personen konnte die Botschaft rechtzeitig zum Flughafen der afghanischen Hauptstadt bringen, wie verschiedene deutsche Medien berichten.
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«Die geringe Zahl ist der Tatsache geschuldet, dass die Lage vor Ort äusserst instabil ist», zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland das deutsche Aussenministerium. Bis zur letzten Sekunde sei unklar gewesen, ob das Flugzeug der Bundeswehr überhaupt landen könne.
Weil ab 21 Uhr eine Ausgangssperre der Taliban gilt, wartete der Flieger nicht weiter ab und flog die sieben Menschen in die usbekische Hauptstadt Taschkent aus. Dies habe der Krisenstab der Bundesregierung so entschieden.
«Wir haben es gestern geschafft, in einer wirklich halsbrecherischen Landung unsere Maschine zu Boden zu bringen. Wir haben vor allen Dingen Soldaten dorthin gebracht, die jetzt absichern, damit die Leute, die wir rausfliegen wollen, auch überhaupt die Möglichkeit haben, zum Flugzeug zu kommen. Das war gestern der Hauptauftrag.», begründete Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am Dienstagmorgen im ZDF das Vorgehen.
Die Bundeswehr will mit mehreren Militärmaschinen deutsche Staatsbürger sowie Afghanen, die für die Bundeswehr oder Bundesministerien gearbeitet haben oder noch arbeiten, ausfliegen. Der deutsche Aussenminister Heiko Maas sagte am Montagabend in der ARD, dass auch Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen und Kulturvereinen, Journalisten, Menschrechtsverteidiger und Frauenrechtlerinnen auf der Ausreiseliste stehen. «Denen werden wir die Möglichkeit geben, wenn es uns gelingt vor Ort auf dem Flughafen die Voraussetzungen zu schaffen, auszufliegen.»
Annegret Kramp-Karrenbauer will bis zu 600 Bundeswehrsoldaten zur Absicherung der Evakuierungsaktion in Afghanistan bereitstellen. Neben den speziell für solche Einsätze ausgebildeten Fallschirmjägern der Division Schnelle Kräfte sollen beispielsweise auch Feldjäger und Sanitäter zum Einsatz kommen. Am Mittwoch will das Bundeskabinett ihren Mandatsentwurf beschliessen, der Bundestag soll in der kommenden Woche darüber entscheiden. (sda/dpa/mlu)
Aber einfach aus der warmen Stube in Unkenntnis darüber was dort abgeht, wie sich das anfühlen muss, wie hilflos man sich dort auch als Soldat, Botschaftsangehöriger oder was auch immer fühlt, hier zu kommentieren, das hilft niemandem ausser dass ihr euch ‚erhaben‘ und ‚so klug‘ fühlen könnt.
Merci Nachbar!