International
Coronavirus

Berlin: Demo-Verbot gegen Corona-Politik gekippt

Berlin: Gericht kippt Verbot von Demo gegen Corona-Politik

28.08.2020, 15:33
Mehr «International»

Das Berliner Verwaltungsgericht hat eine Verbotsverfügung der Polizei für eine geplante Demonstration gegen die Corona-Politik gekippt. Die Veranstaltung am Samstag könne unter Auflagen stattfinden, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag der dpa.

Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig. Das Land Berlin will nun das Oberverwaltungsgericht anrufen, wie Polizeipräsidentin Barbara Slowik kurz vor Bekanntgabe der Entscheidung für den Fall einer juristischen Niederlage in erster Instanz bekräftigt hatte.

Zu der Kundgebung am Samstag in Berlin hatte die Initiative Querdenken 711 aus Stuttgart 22 000 Teilnehmer angemeldet. Die Versammlungsbehörde der Polizei hatte diese grössere Demonstration und neun weitere kleinere Veranstaltungen am Mittwoch verboten.

Als Grund für diesen Schritt hatte die Polizei angeführt, dass durch die Ansammlung Zehntausender Menschen - oft ohne Maske und Abstand - ein zu hohes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung entstehe.

Das Verwaltungsgericht Berlin begründete seine Entscheidung nach Angaben des Sprechers nun damit, dass keine Voraussetzungen für ein Verbot vorlägen. Es gebe keine ausreichenden Anhaltspunkte für eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Die Veranstalter hätten ein Hygienekonzept vorgelegt.

Im Internet gibt es zahlreiche Aufrufe, ungeachtet eines möglichen Verbots in die deutsche Hauptstadt zu reisen und zu protestieren. Bei der Berliner Polizei gingen mehrere Tausend Anmeldungen zu weiteren Demonstrationen als Ersatz für die verbotene Veranstaltung ein. Demonstrationen lassen sich formlos und schnell über die Internetseite der Versammlungsbehörde der Berliner Polizei anmelden.

Bilder der Corona-Demo in Berlin

1 / 25
Bilder der Corona-Demo in Berlin
Knapp 20'000 Personen forderten am 1. August in Berlin ein Ende der «Corona-Diktatur».
quelle: keystone / felipe trueba
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Bereits am 1. August waren in Berlin viele Tausend Menschen gegen das Vorgehen der Politik zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf die Strasse gegangen. Weil viele Demonstranten weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, löste die Polizei seinerzeit eine Kundgebung auf. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
19 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Varanasi
28.08.2020 16:15registriert August 2017
Das ist eine seltsame "Diktatur" in der man den Rechtsstaat anrufen kann und der einem nach Abwägung dann auch noch recht gibt.

Das kann ein böser Samstag werden, wenn man verfolgt, wer alles zu der Demo aufgerufen hat (AfD, NPD, III Weg usw.)

Wie die Polizei die Abstandregeln einhalten soll, ist mir ein Rätsel.
5230
Melden
Zum Kommentar
19
Argentiniens Präsident Milei fliegt nicht länger Linie

Seit seinem Amtsantritt im Dezember vergangenen Jahres fliegt Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei bei seinen Reisen im In- und Ausland stets Linie, doch wegen Sicherheitsbedenken ist es mit der Sparmassnahme jetzt vorbei. Der Staatschef werde künftig keine kommerziellen Flüge mehr nutzen, teilte Regierungssprecher Manuel Adorni am Dienstag mit.

Zur Story