Dass an diesem Wochenende bei einem sogenannten «Stierkampf» in Spanien ein Mensch getötet wurde, ist eine Tragödie.
Im Internet hat der sinnlose Tod des 29-jährigen Torero Víctor Barrio extrem viele und heftige Reaktionen hervorgerufen – doch bei den wenigsten handelt es sich um Trauerbekundungen.
Abgesehen von den Traditionalisten, scheint die Haltung vorzuherrschen, dass Stierkämpfe eine fragwürdige Tierquälerei darstellten und der von einem Horn ins Herz getroffene Torero selber Schuld sei.
Nicht zur Beruhigung der Gemüter beitragen wird das traurige Schicksal des siegreichen Stieres Lorenzo. Wer geglaubt hatte, er würde nun begnadigt und könnte den Lebensabend auf einer saftigen Wiese verbringen, hat sich getäuscht. Schlimmer noch: Wie die spanische Tageszeitung «El Pais» online berichtet, soll nun nicht nur der junge Bulle getötet werden, sondern auch gleich dessen Mutter Lorenza.
Die Tradition schreibe es vor, dass der Viehzüchter die beiden Tiere ins Schlachthaus schicke, die «Linie» werde hier enden.
#VictorBarrio is gored, rather than kill #Lorenzo and mother to end the lineage, why cant Spain just end this barbaric 'sport'.
— Mariam M (@mariammmnt) 10. Juli 2016
Vor den entsetzten Augen der Zuschauer in der Stierkampf-Arena in Teruel im Osten des Landes war Victor Barrio am Samstag von dem mehr als 500 Kilogramm schweren Stier aufgespiesst und zu Boden geworfen worden, bevor Kollegen das Tier ablenken und weglocken konnten.
Der Stierkämpfer sei praktisch leblos in die Krankenstation der Arena gebracht worden, heisst es. Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Nach Angaben spanischer Medien handelt es sich um den ersten Tod eines Toreros in der Arena seit 1985.
Barrio galt als grosses Talent. Sein Stierkampf-Debüt gab er 2008, seitdem trat er in allen Arenen des Landes auf.
(dsc)