Es ist der grösste Arbeitskampf in China in der jüngsten Vergangenheit: Tausende Arbeiter legen mit ihrem Streik einen chinesischen Zulieferer grosser Sportartikelhersteller wie Adidas und Nike lahm. Ein Angebot des Schuhhersteller Yue Yuen Industrial schlugen die Streikenden in der südchinesischen Stadt Gaobu am Dienstag aus. Den seit zehn Tagen anhaltenden Ausstand setzten die Mitarbeiter fort. Sie wollen unter anderem höhere Sozialversicherungsbeiträge und Lohnerhöhungen erreichen.
Es handelt sich um den grössten Arbeitskampf in China in der jüngsten Vergangenheit. Der Konflikt zeigt das zunehmende Selbstbewusstsein der Arbeitnehmer in China, die sich immer besser informieren und organisieren und dafür auch moderne Mittel wie soziale Netzwerke und das Internet nutzen. Ein Sprecher von Yue Yuen sagte, die Firma habe bessere Sozialleistungen angeboten. Die neuen Konditionen sollten am 1. Mai in Kraft treten. Die Streikenden lehnten das Angebot jedoch ab. «Die Firma betrügt uns schon seit zehn Jahren», sagte eine Arbeiterin auf dem riesigen Industriegebiet von Gaobu im Delta des Perlenflusses. «Die Verwaltung von Gaobu, das Arbeitsamt und die Sozialversicherung betrügen uns alle zusammen», schimpfte sie. (dwi/sda)