In Las Vegas hat das dritte TV-Duell zwischen Hillary Clinton und Donald Trump begonnen. Die beiden Präsidentschaftsbewerber treffen drei Wochen vor der Wahl in den USA zum letzten Mal unmittelbar aufeinander.
Moderator Chris Wallace hat sechs Themenblöcke für die Debatte ausgewählt, sie reichen von der Einwanderung bis zur Befähigung für das Amt des Präsidenten.
Der dritten Debatte wird zwar keine entscheidende Rolle zugeschrieben. Dennoch gilt sie als eine der letzten Möglichkeiten des Republikaners Trump, das Ruder vor der Wahl am 8. November noch herumzureissen. In Umfragen führt Clinton derzeit deutlich vor Trump.
Zum Auftakt der Debatte hat Hillary Clinton die Bedeutung des US-Supreme-Courts als höchstes Gericht des Landes betont. Die Besetzung des Gerichtes drehe sich um grundsätzliche Fragen:
«Welche Art von Land wollen wir sein», sagte Clinton zu Beginn des Rededuells mit ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump in Las Vegas.
Clinton machte deutlich, sie wolle im Falle ihrer Wahl nicht das verfassungsmässige Recht der Amerikaner auf Waffenbesitz abschaffen. Es müssten aber Schlupflöcher in der Gesetzgebung geschlossen werden.
Der Kandidat der Republikaner, Donald Trump, beschwor zum Beginn der Debatte die Bedeutung des Zweiten Verfassungszusatzes, der das Recht auf das Tragen einer Waffe regelt. Er kritisierte die Supreme-Court-Richterin Ruth Bader Ginsburg, die ihn in Interviews als einen Blender bezeichnet hatte. Später bereute sie ihre Bemerkungen. Entschuldigt hat sie sich jedoch nicht.
Beim Thema Abtreibung gerieten die beiden Kandidaten heftig aneinander. «Frauen sollten die Entscheidung über ihre Gesundheit selbst treffen können», sagte Clinton bei dem TV-Duell, das der konservative Sender Fox News am Mittwoch in Las Vegas veranstaltete. Zu viele US-Bundesstaaten bauten Hürden für Frauen auf. Abtreibungskliniken würden etwa die Zuschüsse gestrichen.
Trump sprach sich dagegen klar gegen Abtreibung aus. «Man kann ein Baby im neunten Schwangerschaftsmonat aus der Gebärmutter seiner Mutter reissen - das ist für mich nicht in Ordnung», sagte Trump. Er sagte er wolle das Urteil Roe vs. Wade aufheben lassen, was bedeuten würde, dass die Bundesstaaten und nicht der Bund über das Recht auf Abtreibung entscheiden würde.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat wiederholte seine Forderung nach einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. «Wir brauchen sichere Grenzen», sagte er am Mittwochabend (Ortszeit) bei der dritten TV-Debatte in Las Vegas. «Wir brauchen diese Mauer.» Er warf seiner Konkurrentin Hillary Clinton vor, eine Politik der offenen Grenzen zu verfolgen. Die Demokratin wies das zurück. «Wir werden sichere Grenzen haben», sagt sie. «Aber wir werden auch Reformen haben.»
Trump und Clinton hatten einander vor der Debatte mit Handschlag begrüsst. Trumps Wahlkampfleiterin Kellyanne Conway zeigte sich zuversichtlich, dass der Geschäftsmann das Blatt noch wenden kann. «Das ist ein Comeback», sagt sie Fox News. «Das hat er in diesem Wahlkampf schon mehrfach geschafft.» (cma/sda/dpa/reu)
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