Während es sich viele Fellnasen auf dem Sofa ihres Lieblingsmenschen gemütlich gemacht haben, haben viele Katzen keinen eigenen Platz auf der Couch. Und auch keinen Lieblingsmenschen.
Die Rede ist von Streunerkatzen – Fellnasen, die in der Welt ausserhalb der sicheren vier Wänden eines Homo Sapiens zuhause sind.
Verwilderte Katzen leben nur selten alleine. Meistens schliessen sie sich zu einer grösseren Gruppe zusammen und teilen sich ein Territorium. Die Wahl des entsprechenden Gebietes ist oft gut überlegt und liegt in der Nähe einer Futterquelle oder eines Tierheims.
Während es bei anderen Tieren eine feste Struktur innerhalb eines Rudels gibt, wurden bei verwilderten Katzen bereits viele verschiedene Varianten beobachtet.
Jungkatzen sind auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Wird ihnen nicht geholfen, haben sie oft nur ein ganz kurzes Leben.
Auch hier macht sich der Einfluss des Homo Sapiens bemerkbar: Katzen, die in einer Kolonie leben, die von einem Menschen regelmässig gefüttert werden, können ein hohes Alter erreichen – im Gegensatz zu Gruppen, die keine menschliche Unterstützung haben.
Alles andere ist nicht nur inhuman, sondern bringt auch nicht die gewünschten Resultate: Für jede verschwundene Katze kommt schon bald eine Neue nach. Deshalb wird hier darauf gesetzt, die Katzen einzufangen, kastrieren und wieder freizulassen.
Wilde Katzen werden oft während der Kastration an der Ohrspitze markiert. Dieses Unterfangen beeinträchtigt das Gehör der Katze nicht und ist im Gegensatz zum Kupieren von Hundeohren weder schmerzhaft noch gefährlich für das Tier. Die Markierung macht nicht nur die Unterscheidung von noch nicht kastrierten Strassenkatzen möglich, sondern rettet in manchen Ländern viele Samtpfoten auch vor dem Abschuss durch Jäger.
Nicht jeder Streuner ist unglücklich: Eine gesunde und kastrierte Samtpfote, die im Winter einen geeigneten Unterschlupf vor der Kälte findet und Zugang zu Futter hat, kann auch dort draussen glücklich werden.
(aka)