Die Brugger Bezirksrichterin Franziska Roth tritt wie erwartet für die SVP zum zweiten Wahlgang der Aargauer Regierungsratswahlen an. Die Delegierten sprachen ihr am Mittwochabend in Lupfig nach dem guten Resultat im ersten Wahlgang erneut das Vertrauen aus.
Damit kommt es um den fünften Sitz in der Aargauer Regierung definitiv zu einem Kampf zwischen drei Frauen. Die SP schickt erneut Nationalrätin Yvonne Feri ins Rennen. Feri lag nach dem ersten Wahlgang überraschenderweise hinter Roth. Allerdings betrug die Differenz nur gerade 471 Stimmen.
In den Zweikampf zwischen den beiden Vertreterinnen der Polparteien mischt sich auch Maya Bally von der BDP ein. Sie hatte im ersten Wahlgang mit rund 10'000 Stimmen Rückstand Platz drei der Nichtgewählten hinter Roth und Feri belegt.
CVP hat sich noch nicht entschieden
Noch nicht entschieden hat sich die CVP, die am Mittwochabend in Brugg tagte. Laut Statuten könne die Delegiertenversammlung nur über eigene Kandidaturen entscheiden, sagte Parteisekretärin Barbara Totzke auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Der Entscheid liege beim Parteivorstand, der am Montag noch einmal zusammenkommen werde.
In einer ersten Vorstandssitzung vom Mittwoch entschied der Vorstand vorerst nur, dass man auf eine Unterstützung der SP-Kandidatin verzichten werde, damit der fünfte Regierungssitz in bürgerliche Hände fällt. An der Delegiertenversammlung herrschte gemäss Totzke die Meinung vor, dass der Vorstand entweder Stimmfreigabe oder eine Unterstützung für Maya Bally beschliessen sollte.
Grünen haben ihren Regierungssitz bereits abgeschrieben
Bei den Aargauer Regierungsratswahlen wurden letzten Sonntag vier der fünf Sitze vergeben. Gewählt wurden die Bisherigen Urs Hofmann (SP), Stephan Attiger (FDP) und Alex Hürzeler (SVP). Dazu konnte die CVP mit Markus Dieth ihren bisher von Roland Brogli gehaltenen Sitz verteidigen.
Am 27. November geht es um den zweiten linken Sitz in der Regierung. Diesen hatte bisher Susanne Hochuli (Grüne) inne. Robert Obrist, der Kandidat der Grünen, schnitt im ersten Wahlgang dermassen enttäuschend ab, dass er von seiner Partei ersatzlos aus dem Rennen wurde. Geht der fünfte Sitz an Yvonne Feri, wäre die SP nach 31 Jahren wieder mit zwei Vertretern in der Regierung vertreten. (sda)