Wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl in Afghanistan sind bei einem Selbstmordanschlag im Norden des Landes mindestens 16 Menschen getötet worden. Nach Behördenangaben sprengte sich der Attentäter am Dienstag auf einem belebten Markt in der Stadt Maimanah in die Luft.
Zu dem Anschlag mit 40 Verletzten, darunter eine Schwangere und zwei Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren, bekannte sich niemand. Maimanah ist die Hauptstadt der Provinz Farjab, die an Usbekistan grenzt und von Usbeken, Turkmenen und Paschtunen bewohnt wird.
In Afghanistan wird am 5. April ein Nachfolger von Präsident Hamid Karsai gewählt, der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidieren darf. Die islamistischen Taliban versuchen, die Wahl zu sabotieren. Vor einer Woche riefen sie ihre Kämpfer zu Angriffen auf Wähler, Wahllokale und Wahlhelfer auf. Alle Afghanen sollten sich von den Wahllokalen fernhalten. Andernfalls würden sie ihr Leben in Gefahr bringen, drohten die Taliban.
Bis zum Jahresende sollen die Nato-Kampftruppen das Land verlassen, anschliessend sind nur noch Ausbildungs- und Unterstützungseinsätze vorgesehen. Es wird eine Eskalation der Gewalt und ein weiteres Erstarken der Taliban befürchtet, die ohnehin bereits Teile des Südens und Ostens des Landes kontrollieren. (jas/sda/afp)