Die irakische Regierung hat am Dienstag binnen eines Tages so viele Flüchtlinge gezählt wie nie zuvor seit Beginn der Offensive auf die Grossstadt Mossul. Am neunten Tag der Offensive sind mehr als 3300 Menschen registriert und in Flüchtlingslager gebracht worden.
Das erklärte am Mittwoch der für Migration und Vertreibung zuständige Minister Jassem Mohammed al-Dschaff. In einem koordinierten Vormarsch wollen die irakische Armee und kurdische Einheiten Mossul aus der Hand der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befreien.
Die einst multireligiöse Metropole ist zweitgrösste Stadt des Landes. In Mossul und Umgebung leben nach UNO-Angaben rund 1.5 Millionen Menschen, weshalb die Sorge gross ist vor einer durch die Kämpfe verursachten humanitären Katastrophe.
Das UNO-Flüchtlingswerk erwartet in den kommenden Tagen zehntausende Flüchtlinge und richtet deshalb Lager mit 30'000 Zelten und Platz für rund 150'000 Menschen ein. Seit Beginn der Offensive am 17. Oktober zählten die UNO insgesamt 8940 Flüchtlinge.
Die meisten Flüchtlinge vom Dienstag kamen aus der Provinz Ninive, in der auch Mossul liegt. Ein kleinerer Teil der Schutzsuchenden kam aus der Region Kirkuk und Salaheddin. (sda/afp)