Trotz der jüngst verschärften Sicherheitsbedingungen an europäischen Flughäfen ist ein Franzose in Paris problemlos ohne Ticket an Bord eines Flugzeugs gelangt. Der Aktivis Hervé Couasnon ist für diese Art von Protestaktion bekannt.
Er wurde am Donnerstag noch vor dem Start einer Air-France-Maschine am Airport Charles de Gaulle entdeckt und festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Mit seinem Vorgehen habe er «Lücken in den Sicherheitskontrollen» aufzeigen wollen, sagte Couasnon der Nachrichtenagentur AFP.
Im schwarzen Anzug mit weissem Hemd hatte sich der 56-Jährige erfolgreich als Begleiter behinderter Passagiere ausgegeben und die Kontrollen an der Seite eines echten Helfers passiert, der einen Rollstuhl schob.
Sowohl am Gate als auch an der Einstiegstür der Maschine mit dem Flugziel Rom sei er zunächst nicht aufgeflogen, berichtete ein Flughafenangestellter. In den Transitbereich war Couasnon zuvor als ankommender Passagier eines Fluges aus Bordeaux gelangt.
Laut Polizeiangaben wurde er nur enttarnt, weil das Flugzeug nach Rom ausgebucht war und ein Passagier schliesslich seinen rechtmässigen Platz einforderte. Air France erstatte daraufhin Anzeige gegen den Mann, der sich schon mehrfach illegal Zutritt zu streng kontrollierten und symbolisch bedeutsamen Orten verschafft hat.
Für den Flughafen und die Airline ist die Panne besonders peinlich, weil die US-Regierung aus Furcht vor Anschlägen mit neuartigen Sprengstoffen die Sicherheitsmassnahmen an ausländischen Flughäfen mit Direktverbindungen in die Vereinigten Staaten gerade erst verschärfen liess. Nach Regierungsangaben leisteten mehrere Staaten wie Grossbritannien und Belgien dem Anliegen aus Washington Folge. (sda/afp)