Die Beschaffung der neuen SBB-Doppelstöcker (FV-Dosto) von Bombardier entwickelt sich endgültig zum Fiasko. In einem geharnischten Communiqué teilen die SBB mit, dass die Zuverlässigkeit der FV-Dosto im ersten Betriebsmonat «nicht akzeptabel» sei.
«Die SBB entschuldigt sich bei ihren Kunden für die Unannehmlichkeiten und fordert vom Hersteller Bombardier Verbesserungen», so die SBB.
Die Züge verkehren seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 auf der Interregio-Strecke Basel–Zürich–St. Gallen–Chur (IR13/37). Bombardier und SBB seien mit Hochdruck daran, die Betriebsstabilität der FV-Dosto zu verbessern. Aktuell gebe es täglich 25 Verbindungen mit FV-Dosto, an einzelnen Tagen kam es bis zu zwei Zugsausfällen der Bombardier-Züge.
«Aufgrund des Fahrplans kann im St. Galler Rheintal nicht auf den Einsatz der neuen, spurtstarken Züge verzichtet werden», heisst es weiter.
Oder anders gesagt: Die SBB würden die Pannen-Züge unter diesen Voraussetzungen wohl am liebsten aus dem Verkehr ziehen.
Die neuen Züge sollten eigentlich seit dem 9. Dezember auf der IC1-Strecke St. Gallen Genf verkehren. Doch die Premiere ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. «Die SBB werde das aktuelle Einsatzgebiet erst dann erweitern, wenn die bestehenden zwölf Fahrzeuge im täglichen Betrieb über mehrere Wochen verlässlich eingesetzt werden können.»
(amü)