Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 hat sich die Zahl der Dollar-Milliardäre weltweit laut einer Studie der Hilfsorganisation Oxfam zufolge verdoppelt. Gleichzeitig arbeitete die Hälfte der weltweiten Erwerbsbevölkerung in prekären Jobs.
Würde man das über eine Milliarde US-Dollar hinausgehende Vermögen der 1645 Superreichen mit nur 1,5 Prozent besteuern, kämen der Studie zufolge umgerechnet rund 70 Milliarden Franken im Jahr zusammen - genug, um in den ärmsten Ländern der Welt alle Kinder zur Schule zu schicken und ein Gesundheitssystem aufzubauen.
Da 70 Prozent der umsatzstärksten Unternehmen der Welt ihren Sitz in Steuerparadiesen hätten, entginge den Staaten Geld für öffentliche Aufgaben, teilte Oxfam am Mittwoch in Cambridge mit. Die grosse Macht der Wirtschaft zeige sich etwa im vom Ebola geplagten Sierra Leone: Dort habe der Staat sechs Unternehmen Steuererleichterungen gewährt, die zusammen den staatlichen Gesundheitsetat um das Achtfache überträfen. (jas/sda)