Sie gingen nicht nur an die Klimademos: Junge Erwachsene aus der Stadt Zürich sind bei den Kantons- und Regierungsratswahlen vermehrt auch wählen gegangen. Auch Frauen nahmen häufiger teil als bei früheren Wahlen. Der Anteil der über 60-jährigen Männer sank hingegen.
Normalerweise gehen ältere Stimmberechtigte, insbesondere ältere Männer, häufiger an die Urne als Junge. In der Regel ist die Stimmbeteiligung in der Stadt Zürich auch in jenen Quartieren am höchsten, wo das meiste Geld wohnt: am Zürichberg, im Seefeld, in Ober- und Unterstrass sowie in Höngg.
Bei den Wahlen vom 24. März, welche den Grünen überraschend einen Regierungssitz und der SVP eine Schlappe bescherten, war dies jedoch anders: 23.5 Prozent der 18- bis 29-jährigen Wähler gaben ihre Stimme ab. Bei den Wahlen 2015 waren es nur 19.5 Prozent. Auch die Beteiligung der 30- bis 59-Jährigen nahm zu.
Besonders gross waren die Unterschiede bei den jungen Frauen. Vor vier Jahren beteiligten sich lediglich 19.6 Prozent der 18-Jährigen an den Wahlen. Bei diesen Wahlen lag dieser Wert jedoch bei 25.1 Prozent - ein Plus von 5.5 Prozentpunkten. Frauen fast aller Altersklassen gaben ihre Stimme häufiger ab als 2015. Demgegenüber beteiligten sich Männer ab 60 Jahren seltener.
In den Stadtkreisen 3, 4, 5, 6 und 10 lag die Wahlbeteiligung höher als vor vier Jahren. Hingegen sank sie in den eher bürgerlichen Quartieren wie Fluntern, Witikon, Hottingen und Mühlebach.
Die Analyse beruht auf den eingereichten Stimmrechtsausweisen, auf denen ein persönlicher Code aufgedruckt ist. Diesen verglich die Statistik der Stadt Zürich mit einem Auszug aus dem Personenregister, der alle stimmberechtigen Personen enthält. Auf diese Art lässt sich bestimmen, wer am Urnengang teilnahm. Es ist aber nicht ersichtlich, wen sie gewählt haben. (sda)
Ja, 4 Prozent mehr als vor 4 Jahren. Aber eigentlich eine Schande für die Demokratie, drei von vier gehen nicht wählen. Und dies bei einem Gremium, das vermutlich mehr direkten Einfluss auf den Alltag hat als der Bundesrat.
Hoffentlich hält der Trend an.
Aber schön das der Trend bei den Jungen aufwärts zeigt. Hoffentlich hält das an! Immerhin geht es um eine Zukunft, die ein 60+ Senior nicht mehr erleben wird.