Drei Tage nach den Kommunalwahlen in der Türkei ist das im Wahlkampf heiss umworbene Ankara noch immer nicht definitiv ausgezählt. Das Kopf-an-Kopf-Rennen im Entscheid um den Bürgermeisterposten zwischen der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP und den oppositionellen säkular-liberalen CHP droht zur Zerreissprobe zu werden.
Das Oberste Wahlaufsicht-Komitee der Türkei (YSK) habe bedeutende Wahlkreise wie Çankaya in der Hauptstadt noch nicht definitiv ausgezählt, worauf sich mehrere hunderttausend verärgerte Menschen vor dem Amt versammelten, berichtete die Tageszeitung Hürriyet.
Experten zufolge würden die betroffenen Wahlkreise das Gesamtergebnis von Ankara mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zugunsten der CHP beeinflussen. So habe unter anderem ein polizeilich eskortierter Besuch des Innenministers Efkan Ala (AKP) bei der YSK die regierungskritischen Bürger irritiert und zur Kundgebung vor dem Amt motiviert, äusserten sich Politologen gegenüber der Tageszeitung Hürriyet.
(can)