Die ägyptische Justiz hat in einem weiteren Massenprozess Haftstrafen gegen 155 Anhänger der Muslimbruderschaft verhängt - gegen 79 von ihnen in Abwesenheit. Sie seien auf der Flucht, berichtete am Mittwoch das Nachrichtenportal "Masress".
Das Gericht in der Stadt Mansura verurteilte 54 Angeklagte wegen Beteiligung an gewalttätigen Ausschreitungen zu lebenslanger Haft. Die übrigen Angeklagten erhielten Haftstrafen zwischen einem und zehn Jahren. Unter ihnen sind 24 Studenten - 21 junge Männer und 3 Frauen. Sie waren im November 2013 nach Zusammenstössen in der Universität von Mansura festgenommen worden.
Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch die Armee im Juli 2013 sind in Ägypten Tausende von Anhängern der Muslimbruderschaft inhaftiert worden. Hunderte von ihnen wurden zu hohen Haftstrafen oder sogar zum Tode verurteilt.
In den meisten Fällen steht noch die Berufung aus. 37 Todesurteile wurden dem Mufti, dem höchsten islamischen Geistlichen der Republik, zur Bestätigung vorgelegt. (aeg/sda)