In Frankreich hat es im vergangenen Jahr einen massiven Anstieg der gemeldeten schwulenfeindlichen Taten gegeben. 2013 seien 3500 Vorfälle wie Beleidigungen oder tätliche Angriffe verzeichnet worden und damit 78 Prozent mehr als im Vorjahr. Körperliche Gewalt machte sechs Prozent der Fälle aus, im Durchschnitt wurde alle zwei Tage ein solcher Angriff gemeldet, wie die Schwulenrechtsorganisation SOS Homophobie am Dienstag in Paris mitteilte. Sie sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der Zunahme schwulenfeindlicher Taten und der erbitterten Debatte in Frankreich um die Einführung der Homo-Ehe im vergangenen Jahr. Die «enthemmten Worte» bei den Diskussionen hätten «homophobe Beleidigungen und Gewalt legitimiert». Daher sei die Einführung der Homo-Ehe ein «Sieg mit einem bitteren Beigeschmack». Gegen die sogenannte Ehe für alle, ein Wahlversprechen des sozialistischen Staatschefs François Hollande, hatten die konservative Opposition und die katholische Kirche massiv mobil gemacht. Bei Demonstrationen gingen immer wieder hunderttausende Gegner des Projekts auf die Strasse. Die Homo-Ehe wurde schliesslich im Mai 2013 offiziell in Frankreich eingeführt. (sda/afp)