Am Rande einer Papstmesse in der chilenischen Hauptstadt Santiago, an der rund 400'000 Menschen teilnahmen, ist es am Dienstag zu Ausschreitungen gekommen. Einen Protestzug gegen sexuellen Missbrauch stoppten Spezialeinheiten mit Wasserwerfern.
Am Rande der Freiluftmesse protestierten mehrere hundert Menschen gegen Missbrauch. Die Demonstranten riefen unter anderem «pädophile Komplizen». Spezialeinheiten setzten Wasserwerfer ein und nahmen rund 50 Menschen fest.
Wie in zahlreichen anderen Ländern sieht sich die katholische Kirche auch in Chile mit Skandalen um sexuellen Missbrauch konfrontiert. Nach Angaben der US-Organisation Bishop Accountability wurden seit dem Jahr 2000 Vorwürfe gegen rund 80 chilenische Geistliche erhoben.
Der Papst traf bei seinem Besuch in Chile auch Opfer von Missbrauch durch katholische Geistliche. Dabei bat er diese um Verzeihung. Die Kirche müsse sich darum bemühen, dass «sich das nicht wiederholt», sagte der Pontifex im Präsidentenpalast in der Hauptstadt Santiago de Chile, wo er von Präsidentin Michelle Bachelet empfangen wurde. (sda/afp)