2016 bleibt als Jahr der Fake News in Erinnerung. Die Flut von Fälschungen ist spätestens seit Trumps Sieg ein Politikum: Unter Beschuss sind Facebook und Google, deren Algorithmen fleissig Falschinformationen ausliefern – unter gütiger Mithilfe der Nutzer, die Fakten und Bullshit gleichermassen lesen, liken und teilen.
Dass man mit Erfundenem viel einfacher Geld verdienen kann als mit echten News, haben windige Geschäftemacher längst entdeckt. Ihre Online-Portale fluten das Netz mit erfundenen Geschichten, die längst nicht nur von Verschwörungstheoretikern für bare Münze genommen werden. Hunderttausende fallen darauf herein – auch Akademiker, die eigentlich gelernt haben sollten, Informationen zu hinterfragen. Das Problem: Wenn die erfundenen Meldungen der eigenen Meinung entsprechen, sind wir nur zu gerne bereit, daran zu glauben.
Geschichtenerzähler Ben Goldman und seine Mitstreiter etwa erfinden Lügen für Trump. Das Geschäftsmodell ist einfach, wie es der «Tages-Anzeiger» jüngst erklärt hat:
«Ihre Seite Libertywritersnews.com macht Klicks bei Trump-Fans und kassiert für die Anzeigen – oft Tausende von Dollar pro Tag.»
Das Galaxy Note 7 sollte das Über-Smartphone das Jahres werden. Die Südkoreaner hatten das technisch fortschrittlichste Handy gebaut, das jedes andere Smartphone ziemlich alt aussehen liess. Zunächst ging Samsungs Plan auf: In den Testberichten erhielt das Note 7 fast überall Bestnoten, doch dann tauchten erste Meldungen über spontane Selbstentzündungen auf. Mehrere Dutzend Galaxys gingen in Flammen auf. Samsung startete einen weltweiten Rückruf und ersetzte die Geräte. Kurz darauf fingen angeblich auch einige Ersatzgeräte Feuer.
Darauf stoppten Mobilfunkanbieter den Verkauf und Fluggesellschaften verboten das Galaxy Note 7 an Bord. Samsung hatte schliesslich gar keine andere Wahl, als das Pannen-Handy aus dem Verkauf zu ziehen. Nicht einmal drei Monate nach der Lancierung war das Note 7 Geschichte. Das Note-7-Debakel dürfte ein Loch von mehreren Milliarden Franken in die Kassen von Samsung reissen.
2012 erklärte WhatsApp öffentlich, man werde nie Anzeigen verkaufen, weil Anzeigen schlecht seien. «Sobald Werbung im Spiel ist, bist du, die Nutzerin, der Nutzer, das Produkt.»
Trotz früherer Beteuerungen, man wolle unabhängig bleiben, verkaufte sich WhatsApp vor zwei Jahren trotzdem an Facebook – für 22 Milliarden US-Dollar. 2016 folgte das Unausweichliche: Facebook und WhatsApp geben bekannt, dass die Daten von WhatsApp-Nutzern mit Facebook geteilt werden. Die Begründung: So könne man seinen Nutzern «relevantere Werbung» ausliefern.
Nach Protesten der Datenschützer folgte im November der Rückzieher: WhatsApp gibt (vorläufig) in Europa keine Daten mehr an Facebook weiter. Das letzte Kapitel im Streit um unsere Daten ist damit aber noch nicht geschrieben.
Am 7. Mai 2016 verlor ein Mann aus dem US-Bundesstaat Ohio sein Leben, als er in Florida in einen Lastwagen crashte. Der Tesla-Fahrer hatte das Assistenzsystem aktiviert, mit dem das Model S mehr oder weniger selbstständig fahren kann. Es war der erste fatale Unfall mit dem Assistenzsystem. Ein zweiter tödlicher Unfall mit dem teilautonomen Auto soll sich danach in China ereignet haben. Doch bereits zuvor (und wohl auch danach) ist es zu haarsträubenden Situationen mit selbstfahrenden Teslas gekommen.
Auf YouTube finden sich Dutzende Videos von brenzligen Situationen mit Teslas «Autopilot». Der britische «Guardian» zählt in einem Bericht mehrere von Autobesitzern dokumentierte Fälle von Fehlleistungen durch die Autopiloten-Software auf. Das Problem: Tesla weist zwar darauf hin, dass man trotz Assistenzsystem seine Finger nicht vom Steuerrad nehmen darf, suggeriert in seiner Werbung aber, dass die Autos autonom fahren können. Das deutsche Bundesverkehrsministerium hat Tesla daher aufgefordert, «nicht weiter den irreführenden Begriff Autopilot für das Fahrassistenzsystem des Fahrzeugs zu verwenden».
Die jahrelangen Ermittlungen der EU-Wettbewerbshüter zu Steuervergünstigungen von Apple in Irland endeten im August dieses Jahres mit einem Knall: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro nachzahlen. Der iPhone-Konzern habe in Irland unerlaubte Steuervergünstigungen in dieser Höhe erhalten, entschied die EU-Kommission. Konkret konnte Apple den Steuersatz in Irland von einem Prozent im Jahr 2003 auf 0,005 Prozent im Jahr 2014 drücken. Nahezu die gesamten über die Tochterfirmen in Irland erzielten Gewinne sind dabei Briefkastenfirmen zugewiesen worden, Firmen also, die nur auf dem Papier bestehen. Das reichste Unternehmen der Welt zahlt somit mit tatkräftiger Beihilfe Irlands quasi keine Steuern mehr.
Und wie reagierte Apple? Die Aussage von Apple-Finanzchef Luca Maestri muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: «Was die EU-Kommission hier macht, ist eine Schande für europäische Bürger, sie sollte sich schämen».
Wir lassen das jetzt einfach mal unkommentiert so stehen ...
Apple ist übrigens ein Wiederholungstäter: Bereits 2013 wurde bekannt, dass zwischen 2009 und 2012 ausserhalb der USA erwirtschaftete Gewinne in der Höhe von mindestens 74 Milliarden Dollar an irische Tochterfirmen geflossen und nicht in den USA versteuert wurden. Apple wandte dabei die gleichen umstrittenen Steuertricks (Double Irish With a Dutch Sandwich) wie Google, Microsoft oder Facebook an. Dabei werden die Gewinne über Irland zu den Niederlanden und anschliessend in Steueroasen wie die Bermudas transferiert.
Das revolutionäre Produkt von Theranos ist eine Technologie zur Blutdiagnose: Mit lediglich ein paar Tropfen aus der Fingerspitze sollen hunderte Krankheiten erkannt werden. Sollten: Denn vermutlich funktioniert die Technologie gar nicht. Mehrere US-Behörden ermitteln.
Als 19-jährige Studiumsabbrecherin gründete Elizabeth Holmes die Blutdiagnostik-Firma Theranos. Sie wurde zur gefeierten Milliardärin, bis ihr Riesenbluff 2016 aufflog. Das Magazin «Vanity Fair» hatte ihren spektakulären Auf- und Abstieg nachrecherchiert.
Holmes habe schon als 19-Jährige gewusst, wie der Hase im Silicon Valley läuft, schreibt Nick Bilton in der «Vanity Fair». Das begann beispielsweise so: Als Erstsemestrige an der Prestige-Uni Stanford nahm sie den Kleidungsstil von ihrem Idol Steve Jobs an – schwarzer Rollkragenpulli. Jedem, der es hören wollte, erzählte sie, wie strebsam sie sei und dass sie nie Ferien mache. Mit dieser Masche hat Holmes das halbe Silicon Valley an der Nase herumgeführt. Sie war die perfekte Verkäuferin und die Silicon-Valley-Investoren wollten an das neue Techwunder glauben. Nun ist die Blase geplatzt.
Im September gab Yahoo zu, dass bei einem Hacker-Angriff im Jahr 2014 Daten von mindestens 500 Millionen Nutzern gestohlen worden sind. Es geht um Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtstage und verschlüsselte Passwörter. Die Nutzer wurden also erst zwei Jahre nach dem Hacker-Angriff darüber informiert, dass ihre Passwörter in fremden Händen sind. Die Hacker hatten so alle Zeit der Welt, die Passwörter zu entschlüsseln. Ob und in welchen Fällen dies gelungen ist, weiss vermutlich nicht mal Yahoo selbst.
Im Dezember 2016 platzte die zweite Bombe: Yahoo musste zugeben, dass bereits 2013 bei einem anderen Vorfall mehr als eine Milliarde Nutzer Opfer eines Hackerangriffs geworden waren. Auch damals wurden die Nutzer nicht gewarnt, ihre Passwörter zu ändern. Für Yahoo-Chefin Marissa Mayer wird die Luft auf jeden Fall dünn.
Nachdem bereits 2012, 2013, 2014 und 2015 (fast) niemand eine sogenannte smarte Uhr gekauft hat, sollten die Computeruhren 2016 doch noch den Durchbruch schaffen. Passiert ist genau das Gegenteil: Der Smartwatch-Pionier Pebble ist seit Anfang Dezember pleite und andere Hersteller wie Lenovo planen für 2017 keine weiteren Modelle mehr, da die Nachfrage zu gering und die Technologie nicht reif sei.
Besonders hart getroffen hat es Apple und die Apple Watch. Die Uhr verkauft sich laut Schätzungen von Marktforschern seit Anfang 2016 massiv schlechter als im bereits enttäuschenden Vorjahr. Dies, obwohl sie inzwischen in allen wichtigen Märkten verfügbar ist und Apple Millionen in immer neue Werbekampagnen pumpt. Der vorläufige Tiefpunkt: Im dritten Quartal 2016 sind die Verkaufszahlen gegenüber dem Vorjahr laut Schätzungen des Marktforschungsunternehmens IDC um über 70 Prozent eingebrochen. Aber bereits das erste und zweite Quartal 2016 verliefen für Apple mehr als enttäuschend, wie die folgende Grafik zeigt.
Offizielle Verkaufszahlen hält Apple nach wie vor geheim. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Hand aufs Herz: Wer, Nerds ausgenommen, würde sich eine teure Computer-Uhr kaufen, die nach einem fehlerhaften Update nicht mal mehr die Uhrzeit anzeigen kann?
Software-Update setzt Apple-Uhren außer Gefecht https://t.co/GPEcr9D4rh pic.twitter.com/Cg10eOHWaY
— Futurezone (@futurezoneat) 14. Dezember 2016
Bezahlen mit dem Smartphone wäre praktisch – zumindest in der Theorie. In der Praxis sieht's ganz anders aus: Apple Pay und die Schweizer Bezahl-App Twint (unterstützt von Credit Suisse, Raiffeisen, UBS, ZKB, Six und Post Finance) blockieren sich gegenseitig und kommen daher beide nicht vom Fleck.
Twint ist umständlich zu bedienen und das Bezahlen mit Kontaktlos-Karte oder Bargeld geht weit einfacher. Und der Hauptrivale Apple Pay fristet nicht nur wegen seiner Begrenzung auf Apple-Geräte und des allgemeinen Desinteresses am mobilen Bezahlen ein Nischendasein. Genau so schwer wiegt, dass die meisten Schweizer Kreditkartenherausgeber Apple Pay boykottieren, um Twint einen Vorsprung zu verschaffen.
Umgekehrt macht Apple dem Schweizer Anbieter Twint ebenfalls das Leben schwer: Der US-Konzern verweigert Twint den Zugriff auf die NFC-Schnittstelle des iPhones, was ein schnelles, unkompliziertes Bezahlen per Twint-App verhindert. Die Konsequenz: Das mobile Bezahlen ist entweder zu kompliziert (Twint) oder wird von den wichtigsten Kreditkarten nicht unterstützt (Apple Pay). Dass sich die Kunden genervt abwenden, ist nur verständlich.
Eigentlich müssten VR-Brillen der Gadget-Hit des Jahres sein. Wer eine VR-Brille aufsetzt, erlebt diesen Wow-Moment, den neue Technologien brauchen, um überhaupt eine Chance zu haben. Trotzdem haben es Oculus, HTC und die anderen Hersteller (noch) nicht geschafft, ausserhalb der Nerd-Szene Fuss zu fassen. Die aktuellen VR-Brillen sind (zu) teuer, unbequem und manche werden unangenehm warm. Es fehlt an Must-have-Games und -Apps und die Grafik ist auch noch nicht auf dem Level, wie es Gamer von PC-Spielen gewohnt sind. Nerds verzeihen den Herstellern diese Schwächen, das Massenpublikum nicht.
2017 wird sich zeigen, ob Sony mit seiner VR-Brille für die Playstation 4 den Massenmarkt erobern kann. Gut möglich ist auch, dass VR-Brillen schon bald von Augmented-Reality-Brillen rechts überholt werden, da eine erweiterte Realität mit Hologrammen für viele Menschen zugänglicher sein dürfte als eine virtuelle Welt.
Eine gigantische DDoS-Attacke hat Mitte Oktober zu massiven Ausfällen im Internet geführt. In ihrem Kerngeschäft betroffen waren Online-Riesen wie Twitter, Ebay und Amazon. Auch Spotify, WhatsApp, Netflix und diverse Newsportale waren für Millionen Menschen in den USA über Stunden nicht erreichbar.
Die Angreifer haben hierzu Millionen Webcams, Kaffeemaschinen, Router, Drucker, Fernseher und andere mit dem Internet verbundene Haushaltsgeräte (Internet of Things) unter Kontrolle gebracht und für eine massive Computerattacke zweckentfremdet. Die Angreifer nutzten die simple Tatsache aus, dass manche smarte Haushaltsgeräte ab Fabrik nur mit einem simplen Code wie «12345» gesichert sind. Wer's nicht glaubt, schaut am besten das Standard-Passwort des Routers oder der Webcam an.
Was ist das? Username: Admin, PW: 1234. Jaaaa genau. Der neue Router von @Swisscom_de
— inside-it.ch (@inside_it) December 20, 2016
Bislang wurden vor allem mit Malware infizierte Computer für solche Überlastungsangriffe (DDoS-Angriffe) zweckentfremdet. Mit immer mehr vernetzten Haushaltsgeräten – vom Toaster bis zur Kaffeemaschine – werden nun weit mächtigere Attacken möglich. Wie der Vorfall in den USA zeigt, können die Angreifer jeden Internet-Giganten in die Knie zwingen. Und mit immer mehr vernetzten Geräten in den Haushalten werden gewaltige Überlastungsangriffe auf Firmen, Organisationen und Parteien vermutlich zunehmen.
2016 stand ganz im Zeichen der künstlichen Intelligenz. Microsoft, Google, Baidu und Facebook präsentierten ihre mehr oder weniger intelligenten Chat-Bots, die uns künftig den Alltag erleichtern sollen. Dass die künstliche Intelligenz noch in den Kinderschuhen steckt, musste Microsoft mit seinem Chat-Bot namens Tay auf Twitter erfahren: Twitter-Nutzer konnten sich mit der künstlichen Intelligenz wie mit einem Menschen unterhalten. Tay sollte so von sich aus lernen, quasi wie ein Kind, das durch Zuhören, Nachplappern und Selber-Sprechen seine Umwelt zu verstehen beginnt.
Doch dann passierte etwas, das so niemand erwartet hatte: Tay begann immer anstössigere Bemerkungen von sich zu geben. Ihre Tweets wurden sexistisch und rassistisch. Bald leugnete Tay den Holocaust und beschimpfte Barack Obama als Affen. Nach nur 18 Stunden musste Microsoft Tay wieder vom Netz nehmen und entschuldigte sich für ihre beleidigenden Tweets.
Wie konnte das passieren? Tay lernte zwar wie geplant, aber eben falsches Zeugs. Twitter-Trolle brachten der künstlichen Intelligenz falsche Fakten bei. Anders gesagt: «Wenn man von Rassisten unterrichtet wird, ist die Chance eben gross, dass man selber zum Rassisten wird.» Es habe eine koordinierte Attacke auf die Schwachstelle der künstlichen Intelligenz stattgefunden, erklärte Microsofts Chef-Forscher Peter Lee den Vorfall in einem Blog-Eintrag.
Tay war für Microsoft ein PR-Debakel. Schlussendlich hat allerdings weniger Microsofts künstliche Intelligenz versagt als die Menschen, die Tay zur Rassistin erzogen.
Was ist passiert? Wie Chefredaktor Espen Egil Hansen in einem flammenden Appell Anfang September erklärte, hatte die grösste norwegische Zeitung «Aftenposten» das berühmte Foto des Mädchens Kim Phuc in einem Facebook-Post veröffentlicht. Es ist jenes Symbolbild des Vietnam-Krieges, in dem ein nacktes Mädchen schreiend vor Napalm-Bomben flüchtet. Von Facebook kam darauf eine Warnung: Weil das Bild Nacktheit zeige, müsse es entfernt oder verpixelt werden. Kurze Zeit später wurde es von Facebook gelöscht.
Pikant am Ganzen ist, dass der norwegische Autor Tom Egeland das ikonische Vietnam-Foto ebenfalls gepostet hatte, und als Facebook es entfernte, kritisierte dies Egeland. Facebooks Reaktion: Egeland wurde gesperrt.
Das iPhone ist seit Jahren für seine im Vergleich zu vielen Android-Handys kurze Akkulaufzeit bekannt. Besonders nervig wird's aber, wenn sich das Apple-Handy wie von Geisterhand ausschaltet, obwohl der Akku noch 30 bis 40 Prozent Energie anzeigt. 2016 häuften sich diesbezüglich die Reklamationen von iPhone-Besitzern und im November startete Apple für Käufer des iPhone 6S ein kostenloses Akku-Austauschprogramm.
Fast gleichzeitig führte das Update auf iOS 10.1.1 bei weiteren iPhone-Modellen zu Akku-Problemen: Ende November wurde bekannt, dass die Batterieladung bei Betroffenen sprunghaft sinkt. Ausserdem wird der Lade-Stand nicht korrekt angezeigt. Betroffen waren offenbar die iPhone-Generationen 5, 6 und 6S.
Knüppeldick kam's für Apple kurz vor Weihnachten, als das neue MacBook Pro von der US-Konsumentenschutzorganisation Consumer Reports keine Kaufempfehlung bekam – wegen Akkuproblemen. Apple gibt die Akku-Laufzeit des MacBook Pro mit bis zu zehn Stunden an. In den Tests von Consumer Reports hielt das Apple-Notebook teils nur vier Stunden ohne Stromkabel durch. Auch weitere Akku-Tests diverser Technologie-Portale zeigen grosse Abweichungen bei der Akku-Laufzeit.
Und wie reagiert Apple?
Mit einem Update hat man kurzerhand die Anzeige für die verbleibende Akku-Laufzeit entfernt. Das Mac-Betriebssystem konnte die Restlaufzeit offenbar nicht zuverlässig berechnen, da sich der Akku (bei einigen Geräten) mal schneller, mal langsamer entlädt.
Mitte 2015 veröffentlichte Microsoft Windows 10. Privatnutzer konnten die neuste Windows-Version ein Jahr lang gratis installieren. So wollte Microsoft das neue Betriebssystem möglichst rasch auf möglichst viele PCs bringen. Doch bekanntlich sind viele PC-Nutzer mit ihrem alten Windows 7 mehr als zufrieden und verschmähten daher das Gratis-Update auf Windows 10.
Und wie reagierte Microsoft?
Der Windows-Hersteller versuchte die Nutzer mit fragwürdigen Methoden zur Installation von Windows 10 zu bewegen. So stufte Microsoft das Windows-10-Upgrade als kritisches Update ein, so dass der Nutzer immer wieder darüber benachrichtigt wurde. Klickte man beim Update-Fenster auf das «x»-Symbol, um das Fenster zu schliessen, wurde das Update dennoch gestartet.
Erst Ende Dezember entschuldigte sich Microsoft für das Vorgehen. Es sei ein Tiefpunkt für Microsoft gewesen und man habe viel daraus gelernt.
Eigentlich wollte ich arbeiten #LowEnergy #AppleMouse pic.twitter.com/t2GdpYO0qB
— Jean-Claude Frick (@jcfrick) 17. Oktober 2016
Kabellose Kopfhörer sind an sich eine gute Idee. Allerdings leistet sich Apple mit den 179 Franken teuren AirPods für das iPhone, die wegen angeblichen Produktionsproblemen erst mit mehreren Monaten Verspätung kurz vor Weihnachten in den Verkauf gelangen, den nächsten Design-Flop.
Damit die Airpods nicht verloren gehen https://t.co/9IcV2JAZuv pic.twitter.com/nggutx369Y
— Netzwoche (@Netzwoche) October 13, 2016
Der bekannte deutsche Blogger Caschy umschreibt die Probleme der AirPods wie folgt:
Wer darauf zählt, die 179 Franken teuren Ohrhörer im Fall der Fälle reparieren zu können: Leider nein.
iFixit: AirPods sind Wegwerfartikel https://t.co/4HXr9S5xRt #Apple
— Mac & i (@mac_and_i) December 20, 2016
Die ebenfalls vollständig kabellosen Alternativen zu den AirPods vermögen im Vergleichstest von Spiegel Online ebenfalls nicht zu überzeugen. Im Gegenteil: Die rund 340 Franken teuren Bragi Dash, die vom Hersteller seit Jahren vollmundig angekündigt wurden, erfüllen die hohen Erwartungen überhaupt nicht. Dass einer der beiden Ohrhörer immer mal wieder für ein paar Sekunden stumm wird, ist nur einer von mehreren Schwachpunkten. Und Motorolas kabellose Ohrhörer VerveOnes+ (rund 200 Franken) klingen zwar gut, haben aber ebenfalls Schwierigkeiten, die drahtlose Verbindung konstant aufrechtzuerhalten.
Fazit: Die Zukunft ist kabellos, aber richtig cool sind total drahtlose Kopfhörer im Jahr 2016 noch nicht. Von den Preisen wollen wir gar nicht reden ...
Beinahe jährlich lässt Apple einen Anschluss an seinen Geräten verschwinden. 2016 musste der Kopfhöreranschluss des iPhones weichen. Wer seine Kopfhörer weiter nutzen möchte, muss auf einen mitgelieferten Adapter zurückgreifen.
Da es nur noch einen gemeinsamen Anschluss für das Ladekabel und die Kopfhörer gibt, kann man das iPhone 7 nicht mehr aufladen, während man die Kopfhörer nutzt – es sei denn, man kauft sich einen weiteren Adapter.
Wer das iPhone mit dem neuen MacBook Pro verbinden möchte, etwa um es aufzuladen, braucht ein USB-C-auf-Lightning-Kabel, das man separat kaufen muss. Aber das ist nur die Spitze des Eisberges: So ist es beispielsweise auch unmöglich, die neuen Lightning-Kopfhörer des iPhone 7 mit dem ebenfalls neuen MacBook Pro zu verbinden, weil das Apple-Notebook weiterhin den alten Klinkenstecker nutzt. Seltsam für Apple, das sonst keine Möglichkeit auslässt, sein harmonisches Ökosystem zu preisen.
Das Motto «It just works» galt früher mal, mittlerweile ist das Portfolio an Adaptern für iPhones und MacBooks gefühlt grösser als das der eigentlichen Geräte.
Apple's fastest growing product category. pic.twitter.com/d1sel4N5Yc
— Drew Breunig (@dbreunig) 28. Oktober 2016
Mitte Dezember standen zahlreiche Kunden von Swisscom und UPC plötzlich ohne Internet da. Grund dafür war ein Update für Windows 10. Wurde dieses geladen, konnte den Computern keine IP-Adresse mehr zugewiesen werden. Betroffen waren offenbar zahlreiche Kunden von Swisscom und UPC, aber auch Internet-Providern im Ausland machte das Windows-Update zu schaffen.
Wer weiter WLAN-Probleme mit seinem PC hat, findet im Artikel des PCTipps konkrete Vorschläge zur Problemlösung.
Windows 10-Verbindungsprobleme zum WWW durch Patch von @Microsoft gelöst. Wer trotzdem nicht online kommt: siehe https://t.co/oQdkAfQ3s0
— UPC Schweiz (@UPC_Switzerland) 14. Dezember 2016
Windows-Smartphones sterben seit gefühlt zehn Jahren. Noch vor drei Jahren versuchte Microsoft mit dem Kauf von Nokias Handygeschäft das Steuer herumzureissen und Windows auf Smartphones doch noch als Alternative zu Android und iOS zu etablieren. Der Versuch ist gescheitert. 2016 hat Microsoft seine darbende Smartphone-Sparte eingedampft und die Handy-Sparte verkauft. Das missglückte Abenteuer kostete rund 10'000 ehemaligen Nokia-Mitarbeitern den Job.
Die Zukunft von Windows auf Smartphones ist somit einmal mehr ungewiss. Gut möglich ist, dass Microsoft an einem Smartphone der «nächsten Generation» arbeitet, das nebst Apps auch klassische PC-Programme ausführen und somit an einem Bildschirm angeschlossen den Desktop-PC vollständig ersetzen kann.
Das Branchen-Urgestein Blackberry warf dieses Jahr den Bettel hin. Firmenchef John Chen verkündete Anfang Oktober wenig überraschend, dass Blackberry nach andauernden Verlusten keine Smartphones mehr selbst entwickeln werde.
Einst war der Name Blackberry praktisch ein Synonym für «Smartphone». Nach den Geschäftsleuten kauften sich auch Politiker und Prominente einen Blackberry. Dies ebnete den Kanadiern den Weg in den Massenmarkt. In den USA, Grossbritannien und vielen weiteren Ländern startete Blackberry ab 2007 auch bei Jugendlichen durch. Doch dann kamen Apple und das iPhone und Google mit Android. Der Rest ist Geschichte.
Künftig wird es somit keine Original-Blackberrys mehr geben. Immerhin: Die Firma lebt trotzdem weiter und wird künftig Apps und Software für Smartphones und Autos entwickeln.
Wie? Was? Das NES Mini soll ein Flop sein, nachdem ihr es in eurem Testbericht so hochgejubelt habt?
Natürlich ist die Neuauflage der 80er-Jahre-Spielkonsole der Traum aller Nintendo-Fans. Ich könnte mir kein besseres Weihnachtsgeschenk vorstellen. Und genau hier beginnen die Probleme: Nintendo hat den Ansturm auf die Retro-Konsole massiv unterschätzt und die Händler weltweit nur mit kleinsten Mengen beliefert. Das NES Mini ist seit dem Verkaufsstart so gut wie überall ausverkauft.
Der Hype um die Mini-Version des Nintendo Entertainment Systems nimmt daher seit Wochen groteske Züge an. Auf Ricardo wurden Sofort-Kaufpreise von 275 Franken und mehr verlangt. Der offizielle Preis von Nintendo liegt bei 89 Franken. Teils wurde die Retro-Perle gar zu unverschämten Fantasiepreisen weit jenseits der 300-Franken-Grenze angeboten. Daher gilt: Das NES Mini ist top, Nintendos Verkaufsplanung ein Flop.
Natürlich könnte man diese Flop-Liste fast unendlich verlängern. Darum sei die Frage erlaubt: Was waren für euch die grössten Tech-Flops des Jahres?