Die SRG hat am vergangenen Mittwoch mit deutlich weniger Personal über die Bundesratswahlen berichtet als im Vorjahr bei der Wahl von Ignazio Cassis. Damals standen 238 Personen im Einsatz.
Als die eidgenössische Bundesversammlung Viola Amherd (CVP) und Karin Keller-Sutter (SVP) in die Landesregierung wählte, bot die SRG neben den akkreditierten Bundeshausjournalisten 45 weitere Journalisten sowie 88 Techniker auf.
Dies schreibt der Bundesrat in der Antwort auf eine Frage von Nationalrat Marcel Dettling (SVP/SZ). Die SRG verfügt über 50 akkreditierte Bundeshausjournalisten. SRG-Sprecher Edi Estermann präzisiert auf Anfrage, es bedeute nicht, dass diese tatsächlich auch bei den Bundesratswahlen alle im Einsatz standen.
Bei der Wahl von Ignazio Cassis waren insgesamt 160 Techniker anwesend. Der Grossaufmarsch sorgte damals bei diversen Parlamentariern für Unmut. Manche frotzelten, sie würden dauernd über SRG-Kabel stolpern. Peter Schilliger (FDP/LU) stimmte darum im Nationalrat aus Trotz für die No-Billag-Initiative.
Das Volk lehnte die Initiative zur Abschaffung der Radio- und TV-Gebühren im letzten Frühling schliesslich jedoch mit mehr als 70 Prozent Nein-Stimmen ab. SRG-Direktor Gilles Marchand kündigte darauf gleichwohl Sparmassnahmen im Umfang von 100 Millionen Franken an.
Marcel Dettling glaubt denn auch, dass die Initiative dennoch bereits Wirkung entfaltet. «Die SRG hat über eine Doppelvakanz mit viel weniger Personal berichtet», sagt der SVP-Politiker. Obwohl fast nur halb so viele Techniker im Einsatz standen, habe die Qualität nicht gelitten. Gekostet hat die Übertragung am vergangenen Mittwoch einen hohen fünfstelligen Betrag. Details dazu gibt SRF nicht bekannt. (aargauerzeitung.ch)