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Missbrauch auf Campingplatz: Ermittlungen gegen Polizei

Missbrauch auf deutschem Campingplatz: Ermittlungen auch gegen Polizei

31.01.2019, 20:27
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Im Fall des massenhaften sexuellen Missbrauchs von mindestens 23 Kindern auf einem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen ermittelt die Staatsanwaltschaft Detmold jetzt auch gegen die Polizei des Kreises Lippe.

Nach Auskunft von Oberstaatsanwalt Ralf Vetter gab es bereits 2016 Hinweise von zwei Zeugen zum möglichen sexuellen Missbrauch eines Pflegekindes durch den Hauptbeschuldigten. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet.

«Ein Zeuge hatte sich im August 2016 telefonisch an die Polizei, das Jugendamt und den Kinderschutzbund gewandt», sagte Vetter am Donnerstag. Die Polizei habe den Hinweis auch an das Jugendamt Lippe weitergeleitet. Polizeiliche Ermittlungen habe es aber nicht gegeben. «Wir prüfen jetzt, ob die Polizei nicht weitere Schritte hätte einleiten müssen», sagt Vetter.

Im November 2016 erfolgte eine weitere Meldung durch eine Mitarbeiterin des Jobcenters Blomberg an die Polizei und das Jugendamt Lippe. Dabei ging es laut Vetter um Äusserungen des Pflegevaters, die auf sexuellen Missbrauch des Kindes hindeuten konnten.

Auch in diesem Fall reichte die Polizei den Hinweis an das Jugendamt weiter. Weitere Ermittlungen oder ein Hinweis an die Staatsanwaltschaft erfolgten nicht. Auch dieses Verhalten will die Staatsanwaltschaft Detmold jetzt unter die Lupe nehmen.

Mindestens 23 Kinder missbraucht

Auf dem Campingplatz in Lügde im Kreis Lippe waren über mehr als zehn Jahre mindestens 23 Kinder missbraucht worden. Drei Tatverdächtige sitzen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen schweren sexuellen Missbrauch von Kindern vor.

Aufgeflogen war der Fall durch einen Hinweis im November 2018. Zwei Verdächtige aus Nordrhein-Westfalen im Alter von 56 und 33 Jahren sollen auf dem Campingplatz nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen die Kinder im Wechsel gefilmt und missbraucht haben.

Ein dritter Mann aus Stade in Niedersachsen soll als Auftraggeber aufgetreten sein. Der 46-Jährige war nach bisherigem Ermittlungsstand wohl selbst nie in Lügde. (sda/dpa)

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