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Grapscher-Vorwurf gegen Tschäppät: Jetzt gerät Berns Stapi in die Kritik

Der Berner Stadtpraesident Alex Tschaeppaet bei seinem Satireauftritt im "Das Zelt" am Donnerstag, 12. Dezember 2013 in Bern. (KEYSTONE/Lukas Lehmann)
Hat er Ex-Nationalrätin Aline Trede unsittlich berührt? Alexander Tschäppät.Bild: KEYSTONE

Grapscher-Vorwurf gegen Tschäppät: Jetzt gerät Berns Stapi in die Kritik

17.10.2016, 13:5911.11.2020, 11:12
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«Das Bundeshaus ist der Palast des Sexismus»: Mit diesen Worten wählt auch die grüne Ex-Nationalrätin Aline Trede im Rahmen der laufenden Sexismus-Debatte den Gang an die Öffentlichkeit. Sie sei, sagt Trede, bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung vor zwei Jahren von Alexander Tschäppät, seines Zeichens SP-Nationalrat und Berner Stadtpräsident, begrapscht worden. Trede sagte gegenüber TeleBärn:

«Wenn man die Hand des Stadtpräsidenten auf dem eigenen Knie hat und sie wieder an den richtigen Ort bringen muss, dann wird es mühsam. Es zeigt, dass es immer noch vorkommt und dass man zu wenig darüber redet.»
Aline Trede, Ex-Nationalrätin Grüne

Tschäppät wehrt sich schriftlich:

Ich bin mir keiner solchen Situation bewusst. Sollte eine solche Berührung stattgefunden haben, so hatte sie höchstens einen kollegialen, aber sicher keinen sexuellen Hintergrund.
Alexander Tschäppät, SP-Nationalrat und Berner Stapi
Die abgewaehlte Gruene Berner Nationalraetin Aline Trede waehrend dem Eingang von Ergebnissen der Eidgenoessischen Wahlen am Sonntag, 18. Oktober 2015 im Rathaus in Bern. (KEYSTONE/Lukas Lehmann)
Wirft ehemaligen Mit-Parlamentariern vor, physisch oder verbal übergriffig geworden zu sein: Aline Trede.Bild: KEYSTONE

Ins Visier nimmt Trede auch SVP-Nationalrat und Bauer Andreas Aebi. Aebi habe zu ihr gesagt:

Die Kühe bei uns daheim sind immer am besten, wenn sie einmal gekalbert haben. Das könnte man bei dir und deinem Becken auch so sagen.
Trede zitiert angeblich SVP-Nationalrat Aebi

Aebi bestreitet, diese Aussage gemacht zu haben. Er wisse nicht, lässt er mitteilen, warum Trede ihn in den Dreck ziehen wolle. Affaire à suivre.

Andreas Aebi, SVP-BE, hoert einem Votum zu, an der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 13. September 2016, im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Wehrt sich: Andreas Aebi.Bild: KEYSTONE

(tat)

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73 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Señor V
17.10.2016 14:38registriert März 2015
Ein Zwiespalt - wo liegt eigentlich die Grenze zwischen einem doofen Spruch und Sexismus und/oder zwischen einer freundschaftlichen Berührung und sexueller Belästigung? Ich finde das enorm schwierig, da man als Sender vielleicht gar keine solchen Gedanken hat, diese aber vom Empfänger als verwerflich empfunden werden.. Mein Gott, ich hoffe, ich werde von meinem Umfeld nicht als - man verzeihe das Blick-Vokabular - "Grüsel" war genommen.
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Corrado
17.10.2016 14:11registriert April 2016
Warum genau hat sich die Dame nicht damals - vor ZWEI Jahren gemeldet???
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MacB
17.10.2016 16:42registriert Oktober 2015
Schön, dass Tschäppät in vielen Kommentaren schon als verurteilt gilt. Was, wenn Trede einfach Quatsch erzählt?

Es ist so einfach, jemandem den Grüsel-Stempel anzuhängen. Bei diesem Thema sind alle gleich auf 180.

Abgesehen davon wurde ich auch schon oft in Gesprächen an der Schulter, am Arm, am Rücken und auch am Knie berührt. Das ist doch aber per se noch keine Belästigung, ausser es hat aufdringlichen Charakter. Aber davon lese ich nichts.
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