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Der Enthüller

Cablecom mischt den Natelmarkt auf, erste Tests ernüchternd

Es hat sich so eingebürgert, dass man bei solchen Texten Bilder von feschen Mädels im Bikini bringen muss. Voilà.
Es hat sich so eingebürgert, dass man bei solchen Texten Bilder von feschen Mädels im Bikini bringen muss. Voilà.
Der Enthüller

Cablecom mischt den Natelmarkt auf, erste Tests ernüchternd

29.04.2014, 10:2414.12.2018, 13:54
Pavel Kulicka
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Satire – kein Wort ist wahr
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Zürich (den). Gestern lies UPC Cablecom die Bombe platzen. In den nächsten Wochen will der Internetanbieter einen neuen Handy-Dienst lancieren. In einer ersten Stufe ist das Angebot bereits bestehenden Kunden vorbehalten. Doch Cablecom will den Service bald der ganzen Schweiz zugänglich machen.

Doch ist die Firma bereit für diesen nächsten Schritt? Dem Enthüller wurde ein internes Dokument zugespielt, das Schockierendes zu Tage fördert. In der sechs Monate andauernden Testphase wurden eklatante Mängel im System bemerkt. Von überfordertem Personal, mangelhafter Technik und schlechtem Service ist die Rede. Der Enthüller wollte es genauer wissen und machte sich auf die Suche nach einem Opfer.

«Die schlimmsten Wochen meines Lebens»

Janette K. gehörte zu den Testkunden des neuen Cablecom-Angebots. Sie ist gelinde gesagt enttäuscht. «Viele meiner SMS wurden an falsche Nummern gesendet. Anscheinend hat das Verarbeitungssystem einen Fehler gemacht. Per Mail habe ich mich dann beim Kundenservice beschwert. Anstatt sofort zu helfen, bekam ich alle zwei Minuten ein Mail mit dem Text ‹Zur Zeit sind alle Mitarbeiter belegt. Wir werden uns aber sofort um Ihr Anliegen kümmern.›», so die 32-jährige Personalfachfrau.

Doch auch die Telefonate liefen nicht wie geschmiert. «Häufig schaltete sich während des Gesprächs ein Cablecom-Mitarbeiter ein und versuchte, uns ein neues Internet- oder TV-Abo zu verkaufen. Meine Bitte, mich nicht mehr zu kontaktieren, wurde einfach ignoriert», sagt K. «Es waren die schlimmsten Wochen meines Lebens. Nur über meine Leiche würde ich zu Cablecom wechseln. Ich bleibe bei Sunrise. Da bezahle ich zwar das Doppelte. Dafür haben die nur 50 Kunden und können sich so besser um meine Anliegen kümmern.»

Janette K. musste schwere Zeiten durchmachen.
Janette K. musste schwere Zeiten durchmachen.

Cablecom beschönigt

Bei der Cablecom will man nichts von Problemen wissen. «Wo Cablecom draufsteht, ist auch Cablecom drin. Die Leute erwarten von uns die besten Preise. Dass wir diese nur liefern können, weil wir beim Kundenservice sparen, ist ja kein Geheimnis. Da hat auch unser Namenswechsel zu UPC nichts beschönigen können», sagt Konzernsprecher Ludovic Fournier. «Wir sind deshalb zuversichtlich, dass unsere Kunden den Service bekommen, den sie verdienen.»

Auch die Konsumentenschützer bereiten sich auf den neuen Dienst vor. «Wir haben vorsorglich eine neue Stelle geschaffen um dem erwarteten Ansturm frustrierter Cablecom-Kunden gerecht werden zu können», sagt Sprecherin Sarah Stalder. 

Der Enthüller
Hart recherchierte Fakten, fundierte Kritik und realistische Analysen? Die gibt es anderswo. Chefredaktor Buzz Orgler und sein Praktikant Pavel Kulicka decken auf, was keiner wissen will. Ob Berichte über einen Schwangerschaftstest fürs iPhone oder mit Zwiebeln verunreinigte Kebabs, die beiden gescheiterten Journalisten sind sich für keine satirische Schlagzeile zu schade. Und schneller als die Wahrheit sind sie noch dazu.



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2 Kommentare
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Wegen dieser Schweizer Strassen dreht Instagram in diesen Tagen (zu Recht) durch
Die Kirschblüte in Japan ist weltweit bekannt. Aber nein, du musst nicht ins Flugzeug steigen, um dies selbst zu erleben. Das geht nämlich auch in der Schweiz. Allerdings nur während weniger Tage. Und in diesem Jahr ist der Zauber an einigen Hotspots auch schon wieder vorbei. An anderen fängt es erst an.

Der Frühling hat mit grossen Schritten Einzug gehalten. Überall blühen schon die Kirschbäume und Magnolien. Damit du die Blütenpracht erleben kannst, musst du aber weder ins ferne Japan noch irgendwo weit aufs Land hinaus. Wir reden hier auch nicht vom wunderschönen Thurgau während der Bluescht oder den betörenden Chriesiwanderungen im Baselland. Nein, in der Schweiz kannst du mitten in verschiedenen Städten den Blütenzauber bewundern.

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