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Goodbye Switzerland: Amis taufen die Schweiz in «Sweden II» um

Ob die Schweiz für den Aussenauftritt die Flagge anpasst, ist nicht bekannt. 
Ob die Schweiz für den Aussenauftritt die Flagge anpasst, ist nicht bekannt. Bild: wikicommons
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Goodbye Switzerland: Amis taufen die Schweiz in «Sweden II» um

28.10.2014, 10:3628.10.2014, 14:51
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Washington (den). Das US-Bildungsministerium lässt auf nächstes Jahr die Geographiebücher umschreiben. Ab Februar 2015 findet man die Schweiz auf der Europakarte nicht mehr unter «Switzerland», sondern unter «Sweden II». Grund für den neuen Namen ist eine kürzlich veröffentlichte Umfrage. In dieser wurden 60'000 US-Schüler nach ihrer Schweizer Lieblingsstadt gefragt. Rund ein Drittel antwortete mit Stockholm. Auf Platz zwei landete Göteborg, gefolgt von Bern und Berlin. 

«Dieses Ergebnis zwingt uns zum Handeln», schreibt das amerikanische Bildungsministerium auf seiner Internetseite. Durch die Umbenennung in «Sweden II» soll Amerikanern die peinliche Verwechslung in Zukunft erspart bleiben. Der Namenswechsel sei zudem günstiger als zusätzliche Geographiestunden. Mit dem gesparten Geld könne man Lehrer stattdessen mit Handfeuerwaffen ausrüsten, um amerikanische Schulen noch sicherer zu machen.  

Uppsala im Aargau

Amerika-Kenner und Ex-Highschool-Lehrer Andy M. Oron verwundert die Massnahme nicht. «Seit Jahren verwechseln US-Bürger die Schweiz und Schweden. Beide Länder schreiben sich mit SW, klingen ähnlich und sind schweineteuer.» Auch er habe schon schwedische mit Schweizer Städten verwechselt. «Im Navi habe ich mal Uppsala eingetippt, weil ich der festen Überzeugung war, dass das im Aargau liegt. Nach sechs Stunden Fahrt bin ich dann kurz vor Hannover wieder umgekehrt. Das Ganze war mir extrem peinlich. Ich hätte es besser wissen müssen, schliesslich lebe ich seit 39 Jahren in Einsiedeln.» 

Obwohl die Änderung erst ab Februar 2015 gilt, auf der US-Wikipedia-Seite wurde der Eintrag «Switzerland» bereits mit «Sweden II» überschrieben. Um Verwechslungen vorzubeugen, werden beide Länder mit zusätzlichen Informationen versehen. So steht bei Schweden: This country is known for Abba, Ikea and hot blondes with blue eyes. Bei «Sweden II» findet der User hingegen: This country is known for DJ Bobo, knives that aren’t allowed on planes and some chick called Vera Dillier. 

Erhalten die Ikea-Produkte bald die Namen von Schweizer Städten? Boxspringbett Bern, Duschvorhang Baden und Toilettensitz Schlieren klingen ja nicht schlecht.  
Erhalten die Ikea-Produkte bald die Namen von Schweizer Städten? Boxspringbett Bern, Duschvorhang Baden und Toilettensitz Schlieren klingen ja nicht schlecht.  Bild: EPA/DPA

«Sweden II. Come here, we love you»

Für wenig Begeisterung sorgt der Entscheid beim Schweizer Tourismusverband. «Warum konnte nicht Schweden in ‹Switzerland II› umbenannt werden?», fragt sich Verbandsdirektor Florian Burkmeier. Durch den neuen Namen entstünden Kosten in der Höhe von mehreren Millionen Franken. «Nicht nur sämtliche Broschüren müssen wir neu bedrucken, wir brauchen auch einen neuen Slogan für ‹Switzerland. get natural.› In der engeren Auswahl ist momentan ‹Sweden two. Come here, we love you›. Für Deutsche muss das allerdings ziemlich höhnisch klingen.»

Die Schweden geben zu reden. Sehen Sie selbst:  

Linksparteien hingegen begrüssen den Schritt Amerikas. «Thailand hiess bis 1939 Siam. Erst durch die Neubenennung wurde das Land für Schweizer Touristen interessant. Zuvor wusste ja keiner, dass es dort leckeres Essen und billige Massagen gibt», so ein Sprecher. Er gehe davon aus, dass «Sweden II» extrem von Schweden profitieren könne.   «Neu stehen wir für eine Königsfamilie, diese leckeren Törtchen mit dem grünen Überzug und ein Hockeyteam, das auf den vorderen Rängen mitspielt. Einzig das extrem hohe Preisniveau Schwedens könnte sich negativ auf das Image von ‹Sweden II› auswirken.»  

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Hart recherchierte Fakten, fundierte Kritik und realistische Analysen? Die gibt es anderswo. Chefredaktor Buzz Orgler und sein Praktikant Pavel Kulicka decken auf, was keiner wissen will. Ob Berichte über Schwulenhasser, die in Russland Asyl beantragen oder mit Zwiebeln verunreinigte Kebabs, die beiden gescheiterten Journalisten sind sich für keine satirische Schlagzeile zu schade. Und schneller als die Wahrheit sind sie noch dazu. 



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