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Nach Abstimmungs-Desaster – Blatter wird neuer Wahlkampfleiter der GLP

Blatter zerbricht sich den Kopf darüber, wie er die GLP im Herbst zum Sieg führen kann.
Blatter zerbricht sich den Kopf darüber, wie er die GLP im Herbst zum Sieg führen kann.Bild: Jorge Saenz/AP/KEYSTONE
Der Enthüller

Nach Abstimmungs-Desaster – Blatter wird neuer Wahlkampfleiter der GLP

10.03.2015, 14:1210.03.2015, 15:23
Falschmeldung
Satire - (fast) kein Wort ist wahr!
pavel kulicka
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Bern/Visp (den). Zwei Tage ist es her, dass die vormalige Aufsteigerpartei GLP ihre erste empfindliche Niederlage hinnehmen musste. Nur gerade 8 Prozent der Stimmbevölkerung hat das Begehren der Partei nach einer Energiesteuer unterstützt. Selten wurde eine Initiative an der Urne so zerrissen, wie am vergangenen Sonntag. Sogar die Initiative «Für eine vollständige Verschleierung der Frauen» des islamischen Zentralrates vor drei Jahren konnte mit 11 Prozent mehr Befürworter hinter sich bringen.

«Das einzig Positive an der Sache ist, dass wir als Kleinpartei überhaupt eine Initiative zustande gekriegt haben. Aber das Resultat ist natürlich eine Katastrophe, wir haben uns grünliberal und blau geärgert», sagt GLP-Guru Martin Bäumle an der gestrigen Pressekonferenz. Dass nun Handlungsbedarf besteht, ist auch für die GLP-Leitung klar. «Noch am Sonntagabend haben wir nach einer langen Krisensitzung eine gute Lösung ausgearbeitet», so Bäumle. Damit das schlechte Abstimmungsergebnis die Wahlen im kommenden Herbst nicht negativ beeinflusst, wird ab April der Walliser Sepp Blatter neben seinem Amt als FIFA-Präsident auch die GLP-Wahlkampfleitung übernehmen.

Bäumle hofft auf Blatters strategisches Geschick.
Bäumle hofft auf Blatters strategisches Geschick.Bild: KEYSTONE

WM 2022 in der Schweiz?

Bäumle ist sich sicher, dass er mit Blatter den richtigen Mann ins Boot geholt hat. «Blatter ist seit 1945 FIFA-Präsident und hat in seinen 70 Amtsjahren noch keine einzige Wahl verloren. Blatter kennt alle Tricks und Kniffs. Wir sind sicher, dass wir mit ihm bei den nationalen Wahlen im Herbst unseren Stimmenanteil verdoppeln können.»

Auch Sepp Blatter freut sich auf seinen neuen Nebenjob bei der GLP. «Ich habe ja gute Erfahrungen mit Wahlkämpfen gemacht. Dabei kommt es auf eine gute Mischung von Versprechen, Zugeständnissen und Drohungen an», so Blatter. «Den Wähleranteil in Bern könnten wir zum Beispiel steigern, indem ich den Bernern klarmache, dass der Cupfinal auch noch 10 weitere Jahre in ihrer Stadt durchgeführt werden könnte, sollten sie nicht für die GLP stimmen. Ich habe da gute Kontakte zum Schweizer Fussballverband, wenn Sie wissen, was ich meine.» (Zwinkert mehrmals mit dem rechten Auge). Auch für Zürich hat der gewiefte Stratege bereits einen Plan. «Zürich will ein neues Fussballstadion, oder? Zürcher, wählt GLP und die FIFA stellt euch ein Stadion hin, dass es chlöpft und tätscht.»

Doch Blatter macht das Ganze nicht aus rein humanitären Zwecken. «Ich überlege mir 2019 nicht mehr für das Amt des FIFA-Präsidenten zu kandidieren. Ich werde dann 93-jährig sein und es wäre noch glatt, wenn ich im Oktober 2019 für die GLP in den Nationalrat und dann gleich im Dezember zusammen mit Roger Köppel in den Bundesrat gewählt würde. Sollte dies gelingen, könnte ich es mir gut vorstellen, dass die FIFA die WM 2022 von Katar in die Schweiz verlegen würde. Deal?»

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Hart recherchierte Fakten, fundierte Kritik und realistische Analysen? Die gibt es anderswo. Chefredaktor Buzz Orgler und sein Praktikant Pavel Kulicka decken auf, was keiner wissen will. Ob Berichte über einen Schwangerschaftstest fürs iPhone oder mit Zwiebeln verunreinigte Kebabs, die beiden gescheiterten Journalisten sind sich für keine satirische Schlagzeile zu schade. Und schneller als die Wahrheit sind sie noch dazu.

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Der Ort, an dem die Frauen baggern
Ich war für ein Wochenende in Davos und habe eine kleine Analyse und eine Nummer für euch mitgebracht.

Wer in Zürich jemanden kennenlernen will, so im echten Leben, in einer Bar oder einem Club, ich rede hier nicht von den ganz verrückten Dingen, die nur in Filmen passieren, wo sich Leute am helllichten Tag auf dem Trottoir kreuzen und so verzaubert sind, dass sie umdrehen und einander auf der Stelle ehelichen, nein, ich rede hier vom billigbanalen, promillebedingten Ansprechen an Orten, wo man sich kaum sieht und hört, davon rede ich, und auch das passiert in Zürich nie. Mir nicht, meinen Freundinnen und Freunden nicht und dir ganz bestimmt auch nicht. Ausser vielleicht, du siehst aus wie Jennifer Lawrence. Aber wer sieht schon aus wie Jennifer Lawrence? Eben.

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