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Darf man glücklich sein, wenn andere leiden?

Wenn doch nur alles so einfach wäre. 
Wenn doch nur alles so einfach wäre. Bild:kafi freitag
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Liebe Frau Freitag. Wie geht man damit um, wenn das eigene Glück Menschen verletzt, die von ihm ausgeschlossen sind? Darf man glücklich sein, wenn andere leiden? Sarah, 35.

09.10.2015, 21:3812.10.2015, 11:02
Kafi Freitag
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Liebe Sarah

Im ersten Moment, wenn man Ihre Frage liest, ist man gewillt laut und deutlich NEIN zu sagen! Natürlich nicht!

Aber dann, wenn man etwas länger darüber nachdenkt, dann muss man leider einsehen, dass die halbe Welt genau so funktioniert. Wenn nicht die ganze. Wir Industrienationen der Ersten Welt bauen unser Glück zu einem grossen Teil auf dem Rücken von Drittweltländern. Wir lassen andere für unsere Befriedigung bluten und sind uns dessen noch nicht einmal wirklich bewusst. Selbstverständlich macht es das nicht richtig. Ganz im Gegenteil.

Wenn es nun darum geht, sein eigenes Glück auf dem Unglück eines anderen zu bauen, dann ist es sicher ratsam, dies zu unterlassen. Aber was bedeutet das, wenn man seinen Partner, der einen noch liebt, verlässt, um ohne ihn glücklicher zu leben? Wessen Glück ist dann nun wichtiger? Das eigene oder das des Anderen? Ist es edler, wenn ich leide, damit der andere glücklich sein kann? Darf ich mich hier im Überfluss suhlen, während andere Menschen hungern oder sich auf der Flucht befinden? Eine höchst philosophische Frage, die ich Ihnen leider auch nicht abnehmen kann.

Es ist schön, wenn niemand darunter zu leiden hat, dass es uns gut geht. Aber leider lässt es sich nicht immer vermeiden.

Ganz herzlich. Ihre Kafi.

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Kafi Freitag (40!) beantwortet auf ihrem Blog Frag Frau Freitag Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.



Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (Freitag Coaching) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie lebt mit ihrem 11-jährigen Sohn in Zürich.



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