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Liebe Frau Freitag, ich muss umziehen und mich entscheiden: Nehm ich die wirklich sehr günstige Wohnung oder die Wohnung mit schnuckeligem Garten, die 100 EUR teurer ist? 

Wohnen. Leben. Und den Horizont erweitern.  
Wohnen. Leben. Und den Horizont erweitern.  Bild:kafi freitag
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Liebe Frau Freitag, ich muss umziehen und mich entscheiden: Nehm ich die wirklich sehr günstige Wohnung oder die Wohnung mit schnuckeligem Garten, die 100 EUR teurer ist? 

12.08.2015, 12:0312.08.2015, 12:13

Aktuell bin ich in einer heftigen privaten und beruflichen Umbruchsituation und die finanzielle Entlastung macht mich natürlich freier ... andererseits träum ich seit Jahren von einem eigenen Garten. Also erst günstig wohnen und weiterbilden – und dann in die Wohnung mit Garten ziehen? Oder darauf vertrauen, dass alles gut wird und ich mir auch die teurere Wohnung werde leisten können? Können Sie Entscheidungshilfe geben? Das wäre famos! Herzliche Grüsse. Barbara, 34

Kafi Freitag
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Liebe Barbara 

Ohne zu wissen, was 100 Euro für Sie bedeuten, gehe ich davon aus, dass es ein Betrag ist, der Ihnen durchaus etwas weh tut, Sie aber nicht in den Hungertod treiben wird. Sonst würden Sie wohl kaum die Frage stellen.

An anderer Stelle habe ich bereits mal zum Thema «teurere Wohnung» geschrieben und diese bejaht, weil es immer lohnt, ins Wohnen zu investieren. Und weil man unter dem Strich spart, wenn man schön wohnt.

Aber für mich hat die Frage noch eine andere Ebene. Und zwar die des Umgangs mit dem Leben an sich. Auch ich war schön des Öfteren in ähnlichen Situationen, wie Sie es gerade sind. Die Frage ist dann jeweils, ob man zurückkrebst, oder eben nicht. Und ich bin ganz klar für eben nicht! Manchmal will sich das Leben mit mir duellieren. (Na ja, eigentlich sogar recht oft, es mag die Reibung mit mir, mein liebes Leben.) Es wetzt dann denn Säbel und pickst auf mich ein. Meine Antwort darauf könnte die Flucht hinter die Wohnwand bedeuten, oder eben der Schritt nach vorn. Der Umstand, dass ich keine Wohnwand besitze – und auch nicht plane, in nächster Zukunft eine anzuschaffen, es sei denn, ich würde eine erben, eine mit integrierter und gefüllter Hausbar, Led-Beleuchtung und Aquarium – macht mir die Entscheidung leicht. Ich drücke dann jeweils mein Kreuz durch, recke mein Kinn und biete der Herausforderung meine Stirn. Anstatt zu kuschen, stehe ich meine Frau und erkläre der Situation, dass ich noch nicht mal daran denke, jetzt klein beizugeben!

Das kann sich dadurch äussern, dass ich mich meines Wachstums zuliebe gegen etwas entscheide, oder dass ich auf etwas setze, von dem ich noch nicht genau weiss, was es mir bringen wird. Ich höre dann jeweils auf Herz und Bauch und verlasse mich auf deren Urteilsvermögen. Und bis heute bin ich damit nur gut gefahren.

Manchmal muss man im Leben ein Zeichen setzen. Man muss klar signalisieren, ob man jetzt eigentlich wachsen will, oder eher stagnieren und abwarten. Es ist eine Frage der Energie, wenn man solche Zeichen setzt. Man beweist damit auch, dass man an sich selber glaubt. Und das ist meiner Meinung eh das Wichtigste überhaupt. An sich glauben. In sich investieren. Sich etwas zutrauen. Und das auch zeigen.

Mieten Sie die Wohnung mit Garten und erfreuen Sie sich jeden Tag daran! Damit geben Sie den Ton an. Und das ist nun mal Ihre Aufgabe; dem Dasein klar zu zeigen, in welche Richtung es sich gefälligst entwickeln soll! Nehmen Sie Ihre Zukunft in die Hand, indem Sie in diese investieren und damit beweisen, dass Sie an sich und Ihre Entwicklung glauben.

Alles Liebe Ihnen. Und viel Freude an Ihrem schönen Garten. Ganz herzlich, Ihre Kafi.

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Kafi Freitag (40!) beantwortet auf ihrem Blog Frag Frau Freitag Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.



Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (Freitag Coaching) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie lebt mit Ihrem 11 jährigen Sohn in Zürich.



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