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Sommerferien: Warum sie für berufstätige Eltern ein Albtraum sind

Kein Arbeitnehmer dieser Welt hat 13 Wochen Ferien. Kinder schon.
Kein Arbeitnehmer dieser Welt hat 13 Wochen Ferien. Kinder schon.
bild: shutterstock
Wir Eltern

Wieso der Sommer für berufstätige Eltern ein Betreuungs-Albtraum ist

20.06.2016, 07:0920.06.2016, 07:14
nathalie sassine-hauptmann / wir eltern
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Ein Artikel von
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Was macht ihr diesen Sommer mit euren Kindern? Fahrt ihr in die Ferien? Schön für euch. Und wenn nicht? Wo parkt ihr sie, wenn ihr arbeiten gehen müsst, weil kein Arbeitnehmer dieser Welt 13 Wochen Ferien hat? Ihr findet, das ist jetzt noch nicht Thema? Für berufstätige Eltern schon. Die müssen nämlich jetzt planen.

Wenn ihr in einer Stadt lebt, habt ihr Glück. Auch in der Schweiz ist das Angebot für Ferienkurse nicht so schlecht, als dass man die Kinder gar nicht beschäftigen könnte. Ob sich Mama und Papa den Kurs leisten können, ist wiederum eine andere Frage. Bei einem Schnitt von CHF 200 pro Woche und Kind, kann das ganz schön ins Geld gehen.

Viel Vergnügen beim Rumfahren!

Ach, ihr lebt auf dem Land? Na dann, viel Vergnügen beim Rumfahren. Denn wir Landeier müssen in die Stadt fahren, wenn wir unseren Kindern einen Ferienkurs bieten wollen, während wir auch im Sommer weiter arbeiten.

Ach, der Kurs beginnt erst um 9 Uhr und endet bereits um 16 Uhr? Macht inkl. Fahrt eine effektive Arbeitsdauer von ca. 5 Stunden täglich. Da wird der Chef aber erfreut sein! (Die Chefin hat hoffentlich ein wenig Verständnis, wenn sie auch Mutter ist und ihr Kind in einem solchen Kurs parken musste. Wenn sie eine Nanny hat, wird auch sie die Nase rümpfen, ab unserer Anwesenheitszeit.)

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Ferien sind super (für die Kinder)

Versteht mich nicht falsch: Kinder brauchen Ferien. Wenn ich sehe, dass sogar Erstklässler heute täglich eine halbe Stunde Hausaufgaben haben, sind 13 Wochen Ferien im Jahr sicherlich nicht zu viel.

Ich freue mich jetzt schon darauf, dass meine Kinder bald wieder ein paar Wochen chillen können und sich nicht um Schule, Aufgaben und Prüfungen sorgen müssen.

Doch im Ernst: Wie soll das gehen? 80 Prozent der Eltern in diesem Land sind berufstätig. BEIDE Eltern. Papa mehr, Mama weniger, statistisch gesehen. Doch sie müssen 13 x 5 Tage lang (bei Teilzeit etwas weniger) eine Unterbringung für ihre (kleinen) Kinder organisieren.

Bis die KESB vor der Türe steht

Früher liess man die Kids entweder mitarbeiten (auf dem Feld, im Betrieb) oder sie verbrachten die meiste Zeit alleine zu Hause, wo sie tun und lassen konnten was sie wollten. Heute bin ich mir nicht sicher, ob in beiden Fällen nicht die KESB vor der Türe stehen würde, wegen a) Kinderarbeit oder b) Vernachlässigung.

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Krippen schliessen ihre Türen meist nur ein paar Wochen im Sommer, gut so. Aber meine Kinder gehen bspw. in die Tagesschule und die ist natürlich im Sommer geschlossen. Wir haben nur ein Angebot einer weiteren Tagesschule für eine Woche Betreuung erhalten. Welche natürlich zusätzliche Kosten generiert und überhaupt nicht am Weg liegt (damit meine ich unsere Arbeitswege).

Aber immerhin gibt es dieses Angebot. Vielerorts gibt es NICHTS. Und nicht alle Eltern haben das Glück, ein paar Wochen lang im Home Office arbeiten zu können (bei uns ist das im Moment die Lösung).

Jetzt auf
Wie überbrückst du die Ferien deiner Kinder?

Danke für gute Hinweise in den Kommentaren!

Deshalb meine Frage: Wie macht ihr das? Und wie könnt ihr euch das zusätzlich zu allem anderen leisten? Habt ihr konkrete Tipps für eure Region?

Viele Eltern wären sicherlich dankbar.

Und hier noch ein paar Bilder, um dich richtig in Ferienstimmung zu bringen:

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Trasher2
20.06.2016 08:45registriert März 2016
Jungwacht & Blauring (JUBLA), Pfadi, Cevi und andere, sie alle bieten Lager an!
1 oder 2 Wochen Spass und Action für Kinder.
Interessanterweise wird es immer komplizierter Kinder für solche Sommerlager zu finden.

Warum?
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Madison Pierce
20.06.2016 08:16registriert September 2015
Die Eltern könnten sich vielleicht zusammen tun mit etwas Organisation: Montag nimmt Mami A frei und geht mit ihren und den Nachbarskindern in die Badi, Dienstags schaut Mami B, Mittwochs Papi A etc. und je nachdem können die Kinder eine ganze Woche zu den Grosseltern "in die Ferien".

Wegen mal ein zwei Tagen im Büro kommt auch nicht gleich die KESB. :) Ich war früher gerne mit Papi im Büro und jetzt nehmen Arbeitskollegen manchmal auch ihre Kinder mit und diese beschäftigen sich wunderbar den ganzen Tag. Whiteboard bemalen, mit Büroklammern und Magneten spielen, den Leuten Kaffee servieren..
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Bruno Wüthrich
20.06.2016 07:28registriert August 2014
Also wenn der Papa die Kinder am Morgen in den Kurs bringt und Mama sie Abends abholt (oder umgekehrt), können beide locker auf acht Stunden Arbeitszeit täglich kommen. Für das Eine beginnt der Arbeitstag halt um sechs Uhr in der Früh, für das Andere endet er halt relativ spät. Eventuell können auch Überstunden abgebaut werden.
Doch zugegeben: Wenn beide 100 Prozent arbeiten (müssen? wollen?), dann wird es halt schon etwas schwierig mit Kindern. Aber liebe Elternpaare, seid euch gewiss: Alleinerziehende haben es da deutlich schwerer! Dagegen sind eure Probleme "Nasenwasser".
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