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Deprimierend: Wie kann es sein, dass berufstätige Mütter im Jahr 2015 immer noch die alleinige Verantwortung für Kinder und Haushalt haben?

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Deprimierend: Wie kann es sein, dass berufstätige Mütter im Jahr 2015 immer noch die alleinige Verantwortung für Kinder und Haushalt haben?

04.08.2015, 22:0717.09.2015, 11:14
nathalie sassine-hauptmann / wir eltern
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Ein Artikel von
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Was in Schweizer Familien abgeht, ist unter aller Sau. Zumindest wenn man Sibylle Stillhart glauben will. Kürzlich habe ich ja Remo Largo aus dem Buch «Müde Mütter – fitte Väter» zitiert. Mittlerweile ist der Rest des Buchs auch ausgelesen.

Und jetzt bin ich deprimiert.

Die Autorin selber hat die Erfahrung gemacht, dass das Leben als berufstätige Mutter mehr als nur anstrengend ist, das Burnout sei oft eine Folge davon. Kinder in die Kita, arbeiten, abholen, kochen, putzen, waschen, aufräumen. Die Liste ist praktisch unendlich lang, wenn man den Alltag von Schweizer Müttern aufzeigen will. Altbekannt und von uns allen wohl nachvollziehbar.

Frauen, die sich durchs Band über ihre Partner beklagen

Nun haben einige von uns Partner, die uns helfen, die Liste abzuarbeiten. Bei mompreneurs-schweiz.ch spreche ich viel mit Müttern, die mir versichern, ohne ihre Männer ginge das mit dem Unternehmertum gar nicht. Sie holen die Kinder ab, kochen und machen die Hausarbeit, wenn Mama arbeiten muss. Manchmal nach geregeltem Wochenplan, manchmal spontan wenn’s brennt. 

Wie gesagt: Ich bin deprimiert. Es kann ja nicht sein, dass – berufstätige – Mütter im Jahre 2015 immer noch die alleinige Hauptverantwortung für ALLES haben, was Kinder und Haushalt betrifft.

Im Umfeld von Frau Stillhart sieht es aber anders aus: Die Frauen, mit denen sie gesprochen hat, beklagen sich durchs Band und erzählen haarsträubende Stories von Männern, die ausnahmsweise einspringen und eine Stunde brauchen, um Fertig-Tortellini zu kochen, während die Kinder die Wohnung auseinandernehmen. 

Jetzt auf

Am Ende wissen sie nicht einmal, wo die Teller stehen und müssen Mami deshalb trotzdem stören. Männer hat sie natürlich auch befragt und diese halten offenbar Abfall raustragen und mit den Kindern puzzeln schon für Hausarbeit und glauben, für die Familie schon einiges getan zu haben, wenn sie abends nicht vergessen, das Licht zu löschen, wenn sie ins Bett gehen. 

Wir sind im Jahr 2015!

Wie gesagt: Ich bin deprimiert. Und will ehrlich hoffen, dass nur gerade die von der Autorin befragten Paare so funktionieren. Es kann ja nicht sein, dass – berufstätige – Mütter im Jahre 2015 immer noch die alleinige Hauptverantwortung für ALLES haben, was Kinder und Haushalt betrifft. 

Oder etwa doch?

Woher kommt das? Wieso lassen sie sich das gefallen? Wieso gründen diese Frauen überhaupt eine Familie mit solchen Männern? Oder waren sie vor den Kindern nicht so?

Und vor allem: Woher kommt das? Wieso lassen sie sich das gefallen? Wieso gründen diese Frauen überhaupt eine Familie mit solchen Männern? Oder waren sie vor den Kindern nicht so? Fragen über Fragen. 

Es ist deprimierend

Das Buch ist lesenswert, wenn man die genannten Studien und Statistiken selber noch nicht kennt. Aber wie gesagt: Es ist deprimierend. 

Wie ist das bei euch? Teilt ihr euch Kinder und Haushalt oder bleibt alles an Mami hängen? 

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Karl33
05.08.2015 08:19registriert April 2015
Völlig irrelevantes Buch. Frustrierte Frau - freischaffende Journalistin - lästert über die Männer in ihrem Umfeld und Männer im allgemeinen. Feministisches männerverachtendes Geschreibsel, das jeglicher Realität entbehrt. Weshalb nicht ein relevanteres und interessanteres Buch besprechen?
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karlie
05.08.2015 08:45registriert Januar 2015
bei uns war es nicht viel anders - wenn ich aber ehrlich bin gab ich meinem mann kaum die chance sich entsprechend einzubringen. (lieber selber machen - dann kommts auch so wie ich mir das vorstelle ;-))
ich denke der partner muss die chance erhalten die dinge so zu erledigen wie er es für richtig hält und nicht zwingend so wie ich es mir gewohnt bin. auch der umgang mit den Kinder ist unterschiedlich und in ordnung.
oft habe ich auch nicht kommuniziert was ich erwarte in der hoffnung mein mann spürt das dann schon. funktioniert leider auch nicht.
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koks
04.08.2015 22:36registriert August 2015
haha, dummchen. ich habe eine eigene firma, akademische karriere, bin gemeinnützig engagiert, spannender alltag, spannende ferien mit freunden, tolles hobby, groupies und liebhaberinnen, schmeisse den haushalt selbst. ich verzichte auf kinder, die die feministische theorie ja eh dem mann verweigert (mein bauch gehört mir, männer sind evolutionär überflüssig etc), und die welt ist meine. weshalb sollte ich so ein tolles leben gegen dieses andauernde feministische genörgel und gemeckere eintauschen?
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Wegen dieser Schweizer Strassen dreht Instagram in diesen Tagen (zu Recht) durch
Die Kirschblüte in Japan ist weltweit bekannt. Aber nein, du musst nicht ins Flugzeug steigen, um dies selbst zu erleben. Das geht nämlich auch in der Schweiz. Allerdings nur während weniger Tage. Und in diesem Jahr ist der Zauber an einigen Hotspots auch schon wieder vorbei. An anderen fängt es erst an.

Der Frühling hat mit grossen Schritten Einzug gehalten. Überall blühen schon die Kirschbäume und Magnolien. Damit du die Blütenpracht erleben kannst, musst du aber weder ins ferne Japan noch irgendwo weit aufs Land hinaus. Wir reden hier auch nicht vom wunderschönen Thurgau während der Bluescht oder den betörenden Chriesiwanderungen im Baselland. Nein, in der Schweiz kannst du mitten in verschiedenen Städten den Blütenzauber bewundern.

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